USA sind drittgrößter Photovoltaik-Markt der Welt: Zubau an PV-Anlagen und solarthermischen Kraftwerken 2013 betrug 4,75 Gigawatt

Laut dem neuesten Bericht von GTM Research (Boston, Massachusetts, USA) und dem US-Solarbranchenverband SEIA (Washington D.C.) wurden 2013 in den USA Photovoltaik-Anlagen mit 4,34 Gigawatt (GW) Nennleistung und solarthermische Kraftwerke (CSP) mit 410 MW installiert.

Das sind 41 % mehr als 2012. Solar-Technologien hatten im vergangenen Jahr mit 29 % den zweitgrößten Anteil am Zubau von Energieerzeugungsanlagen in den USA. Zum Jahresende gab es in den USA mehr als 440.000 Solar-Anlagen, davon entfielen 12,1 GW auf die Photovoltaik und 918 MW auf solarthermische Kraftwerke.

Solar-Markt in den Vereinigten Staaten etabliert sich nach und nach
Damit sind die Vereinigten Staaten nach China und Japan der drittgrößte Photovoltaik-Markt der Welt. Allein im vierten Quartal wurden PV- und CSP-Anlagen mit 2,1 GW zugebaut, davon 1,4 GW im Kraftwerksmaßstab.
„Wichtiger als die Zahlen ist vielleicht, dass der US-Solarmarkt 2013 zum ersten Mal einen Schritt hin zu einem wirklich etablierten Markt gemacht hat“, kommentiert Shayle Kann von GTM Research.
„Die Kunden haben die Technologien rasch angenommen, sie werden außerdem gefördert, Finanzierungen sind besser geworden, und der Markterfolg hat Investoren und der Bevölkerung die Vorteile der Solarenergie-Nutzung vor Augen geführt.“

Solar-Kraftwerke beherrschen den US-Markt
Auch 2013 hatten Solar-Kraftwerke wieder den größten Anteil am US-Solarmarkt. Der Sektor wuchs um 58 % und machte mit 2,85 GW mehr als die Hälfte des Zubaus aus. Außerdem wurden nicht-private Anlagen mit 1,11 GW installiert. Dazu zählen gewerbliche und industrielle Installationen sowie Anlagen auf öffentlichen Gebäuden. Dieses Marktsegment wuchs im Berichtsjahr nur um 4 %, hauptsächlich weil der Markt in New Jersey einbrach.
Im vierten Jahr in Folge entfiel der geringste Anteil am Zubau auf private Solarstromanlagen (792 MW), obwohl das Segment vor allem wegen des Erfolgs des Solar-Leasings um 60 % wuchs.

Preise sinken weiter
Der durchschnittliche Preis für eine Photovoltaik-Anlage sank 2013 in den USA um 15 % auf 2,59 US-Dollar je Watt (1,88 Euro). Laut GTM gibt es noch Spielraum nach unten. Hauptgrund für den Preisrückgang seien die niedrigen Preise für PV-Kraftwerke, die um 16 % auf 1,96 USD (1,43 Euro) pro Watt sanken.
Private Solarstromanlagen kosteten zum Jahresende 4,59 USD (3,34 Euro) pro Watt, nicht-private 3,57 USD (2,60 Euro) pro Watt. GTM und SEIA rechnen auch hier mit weiteren Preissenkungen.
Während die Photovoltaik-Modulpreise im Laufe des Berichtsjahres stiegen, sanken die Kosten für die übrigen Komponenten, Installation und Finanzierung, erklärt Kann.

Kalifornien ist Spitzenreiter, Südstaaten holen auf
Kalifornien ist mit einem Zubau von 2,62 GW nach wie vor der größte US-Solarmarkt (55 % des Gesamt-Zubaus der USA), gefolgt von Arizona mit 421 MW. Über die Hälfte davon entfällt auf das solarthermische Kraftwerk Solana mit 280 MW, das im Oktober 2013 in Betrieb ging.
Die größte Veränderung war das Entstehen neuer Photovoltaik-Märkte im Südosten der USA. Der Markt in North Carolina wuchs rasch auf ein Volumen von 335 MW – hier wurden vor allem PV-Anlagen mit bis zu 5 MW Nennleistung zugebaut – und auch Texas und Georgia schafften es unter die zehn größten Märkte.
Der viert- und fünftgrößte Markt waren Massachusetts und New Jersey mit einem Zubau von je gut 200 MW. Die fünf führenden Photovoltaik-Märkte der USA machten über 80 % des PV-Zubaus 2013 aus. In sechs Bundesstaaten, unter anderem Arizona, Massachusetts und New Jersey, wurden 2013 außer Solar-Anlagen keine anderen Kraftwerke gebaut.

Handelsstreit überschattet Marktwachstumsperspektiven
Trotz eines verlangsamten Wachstums im Kraftwerksmarkt rechnen die Marktforscher mit einem 26-prozentigen Wachstum des Photovoltaik-Markts der USA. Zusammen mit solarthermischen Kraftwerken wird ein Volumen von über 6 GW erwartet.
GTM Research und SEIA halten die US-Handelsuntersuchung von Photovoltaik-Importen aus China und Taiwan für marktschädlich. Anders als bei der letzten Untersuchung seien jegliche Zölle schwer für chinesische Photovoltaik-Hersteller zu umgehen, so GTM, und das könne sich enorm auf die Photovoltaik-Preise auswirken.
Eine weiter Gefahr seien Änderungen des Net Metering (Verrechnung von Stromerzeugung und -bezug), die es in Arizona bereits gab und in Kalifornien auf dem Weg sind. Der SEIA-Vorsitzende Arno Harris ist jedoch überzeugt, dass die weiter sinkenden Photovoltaik-Preise dafür sorgen werden, dass Solar-Technologien auch ohne staatliche Förderung immer wettbewerbsfähiger werden.

05.03.2014 | Quelle: SEIA/GTM | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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