KfW: 29 % der Haushalte nutzen Erneuerbare Energien

Das Hauptgebäude der KfW in Frankfurt.Foto: KfW
Auch wenn die Zahl der Haushalte steigt, die erneuerbare Energien nutzen - viele gerade einkommensschwachen fallen die Investitionen schwer wie das KfW-Energiewendebarometer zeigt.

Nach einer Umfrage der KfW setzten Anfang 2020 rund 29 Prozent der deutschen Haushalte Erneuerbare Energien ein. Das zeigt das Energiewendebaromter der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Im Jahr zuvor waren es noch 27 Prozent gewesen. Die Haushalte nutzten laut KfW dabei mindestens eine der folgenden erneuerbare Technologien: Photovoltaik, Solarthermie, Batteriespeicher, Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung, Holzpelletsheizung, Elektroauto. Weitere 13 % der Haushalte planten die Anschaffung im laufenden Jahr. Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor (7 % in 2021).

Die haushaltsrepräsentative Befragung lief von Dezember 2021 bis Januar 2022 und damit vor Beginn des Kriegs in der Ukraine. Es sei laut KfW davon auszugehen, dass der Anteil der Haushalte, der sich um die hohen Energiekosten sorgt, mittlerweile deutlich höher ist und weiter steigen wird, weil die Preisanstiege bis heute noch gar nicht vollständig bei den Verbrauchern angekommen sind.

Aktuell setzten noch vor allem einkommensstarke Haushalte und solche mit Wohnungseigentum auf Solarthermie, Photovoltaikanlagen oder Elektroautos. Deshalb seinen weitere Fortschritte bei Energieeffizienz und Energieerzeugung notwendig, damit die Energiewende in der Breite der Bevölkerung ankomme.

Besonderes Augenmerk gelte dem Gebäudebestand. Nicht einmal jeder dritte der befragten Haushalte wohne bereits in gut gedämmten Gebäuden (29 %). Ebenfalls knapp 30 % leben in Gebäuden mit sehr schlechtem Dämmzustand – z. B. weil die Außenwand nicht gedämmt oder noch Einfachverglasung in den Fenstern verbaut ist. Immerhin 48 % der Haushalte haben sich im vergangenen Jahr mit dem energetischen Zustand ihrer Immobilie beschäftigt. Grundsätzlich zeigen sich auch viele Haushalte bereit, aktiv an der Energiewende mitzuwirken. Neun von zehn finden die Energiewende wichtig oder sehr wichtig. Rund 40 % der Haushalte halten ihren eigenen Beitrag zur Energiewende für noch zu gering. Allerdings hat die Bundesregierung gerade die KfW-Mittel für die Gebäudesanierung reduziert wie Solarthemen-Chefredakteur Andreas Witt hier erklärt. Zugleich ist es aber auch noch bis Ende des Jahres möglich, sich eine Gasheizung fördern zu lassen.

Vorbehalte gegen Politik

Gleichzeitig haben viele Haushalte laut dem Barometer Vorbehalte, ob die Politik bei der Energiewende einen fairen Ausgleich für alle Beteiligten erreichen kann. Eine Mehrheit von 68 % der Haushalte glaubt nicht daran. Eine große Herausforderung für die Gestaltung der Energiewende wird es also sein, diese Vorbehalte auszuräumen und alle beteiligten Bevölkerungsgruppen zu einem angemessenen Beitrag anzureizen.

„Die Energiewende wird nur funktionieren, wenn alle Bürgerinnen und Bürger an Bord sind. Bei vielen Haushalten wird die anrollende Kostenlawine erst noch ankommen. Hier gilt es böse Überraschungen zu vermeiden. Energieberatungen sind ein guter Ansatz, gerade auch bei niedrigen Einkommen. Und es wird Lösungen brauchen für die gegenwärtig knappen Beratungs- und Handwerkskapazitäten“, so Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

6.9.2022 | Quelle: KfW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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