Fraunhofer ISE-Experte Prof. Bruno Burger: Photovoltaik lieferte in den letzten Wochen Spitzenlaststrom in der Größenordnung von bis zu zehn Kernkraftwerken

Das komfortable Klima der vergangenen Wochen lockte viele ins Freie. Aber nicht nur Sonnenhungrige profitieren von dem schönen Wetter, auch Solarstromanlagen arbeiten jetzt besonders gut und leisten einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Stromversorgung.

Grafiken der Leipziger Strombörse EEX zeigen, dass – je nach Wetterlage – über Mittag bis zu 13,2 Gigawatt (GW) Leistung in das öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist werden. Das entspricht der Nettoleistung von bis zu zehn Kernkraftwerken, betont Prof. Bruno Burger vom Fraunhofer ISE in Freiburg.

Solarstromanlagen spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Stromversorgung
Damit entlasten Photovoltaik-Anlagen den konventionellen Kraftwerkspark deutlich und mindern den Bedarf an Spitzenleistung aus konventionellen Kraftwerken. Weil zurzeit nur vier von 17 Kernkraftwerken in Betrieb sind, spielen Solarstromanlagen eine wichtige Rolle für eine gesicherte Stromversorgung. Sie übernehmen die Lastspitzen tagsüber, wodurch die konventionellen Kraftwerke von morgens 7:00 Uhr bis abends 22:00 Uhr fast mit konstanter Leistung gefahren werden können.
Kalenderwoche 18 / 2011 wurde beispielsweise die komplette Mittagsspitze vom Solarstrom gedeckt. Die konventionellen Spitzenlastkraftwerke werden dadurch deutlich entlastet.

Prof. Dr. Bruno Burger: Der Beitrag der Solarenergie zur Stromversorgung kann sehr gut geplant werden
Nach Ansicht von Prof. Dr. Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg ist der Beitrag der Solarenergie zur Stromversorgung sehr gut planbar. Außerdem, so der Wissenschaftler, sei der Verlauf der eingespeisten Leistung aus Solarenergie sehr stetig und weise keine schnellen Änderungen auf, wie sie beispielsweise bei Windkraft auftreten können. „Der Grund dafür ist die große räumliche Verteilung der Solaranlagen, wodurch lokale Wetterschwankungen, zum Beispiel durch Wolkenflug, sich komplett ausmitteln“, erklärt Prof. Burger.

03.06.2011 | Quelle: Fraunhofer ISE; Grafik: www.transparency.eex.com | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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