IHS: Weltweiter Photovoltaik-Zubau wird im vierten Quartal 2014 voraussichtlich auf 15 Gigawatt steigen

IHS Inc.

(Englewood, Colorado, USA) rechnet damit, dass die PhotovoltaikNachfrage im zweiten Halbjahr 2014 stark anzieht, da die Förderbedingungen sich in einigen Märkten ändern und die Anlagenpreise immer weiter sinken.
Die Marktforscher gehen für das vierte Quartal 2014 von einem weltweiten Zubau von 15 Gigawatt (GW) aus; davon sollen 9 GW auf Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Nennleistung über 1 MW entfallen. Das wäre das bisher stärkste Marktwachstum und würde die Geschäftsbedingungen in der Branche verbessern.
„Wir gehen davon aus, dass Absatz und Umsatz der führenden Photovoltaik-Hersteller stark wachsen, besonders im dritten Quartal, um den erwarteten Zubau im vierten Quartal zu bedienen“, sagte Ash Sharma. „Außerdem rechnen wir damit, dass die Industrie noch wirtschaftlicher arbeitet und im vierten Quartal 2014 entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette Bruttomargen von rund 15 % erreicht werden.“
IHS rechnet im laufenden Jahr mit einem Zubau von 46 GW. Die fünf größten Märkte seien China, Japan, die USA, Großbritannien und Deutschland.

Zweites Quartal gleicht schwachen Jahresbeginn aus
Laut IHS wird die Nachfrage im zweiten Quartal den schwachen Jahresbeginn ausgleichen. Trotz der großen Nachfrage in Großbritannien und Japan lag der weltweite Absatz im ersten Quartal unter den Erwartungen. Die beiden Länder machten 42 % des weltweiten Zubaus aus.

Chinesischer Photovoltaik-Markt unsicher
Auch in China herrsche Unsicherheit, so die Marktforscher, da das Land 2014 weniger Großkraftwerke und dafür dezentrale Solarstrom-Anlagen mit 8 GW errichten will. Probleme sieht IHS hier bei Infrastruktur, Finanzierung und Rechten im Zusammenhang mit dem Dacheigentum.
Das Unternehmen war bisher in China von einem dezentralen Photovoltaik-Zubau von 4–5 GW im laufenden Jahr ausgegangen. Die neuen Förderprogramme sollen bereits im Juli 2014 beginnen, um das Marktsegment anzukurbeln und Finanzierungsprobleme zu lösen. Daher rechnet IHS in China mit einem Gesamt-Jahreszubau von 13,1 GW, davon über 70 % im zweiten Halbjahr.

Großbritannien überholt Deutschland
Großbritannien wird Deutschland 2014 voraussichtlich als größten Photovoltaik-Markt Europas ablösen, da es in beiden Ländern Gesetzesänderungen gibt. In Deutschland werden wahrscheinlich nur knapp 2,5 GW installiert. Das liege an der sinkenden Einspeisevergütung und den Mindestimportpreisen für chinesische  PV-Module. Im Vereinigten Königreich hingegen werde die angekündigte Änderung des RO-Programms (Renewables Obligation) für die rasche Fertigstellung von Photovoltaik-Projekten mit mehreren Gigawatt Nennleistung sorgen.

30.05.2014 | Quelle: IHS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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