Deutscher Photovoltaik-Markt wuchs 2010 um 91 %; Bayern bleibt deutschlandweit Solarstrom-Spitzenreiter

Am 21.03.2010 hat die Bundesnetzagentur die Zahlen zum Photovoltaik-Zubau im Dezember veröffentlicht. Auch wenn die Jahresendrallye ausblieb, wurden im Dezember 2010 immerhin 1.073 Megawatt (MWp) gemeldet, berichtet das Bonner Marktforschungs- und Beratungsunternehmens EuPD Research. Damit war der Dezember im Jahresvergleich der zweitstärkste Monat. Der Photovoltaik-Zubau betrug 2010 in Deutschland insgesamt 7,25 Gigawatt (GWp).

Für die deutsche PV-Industrie bedeutet das ein weiteres Rekordjahr und ein 91 prozentiges Wachstum gegenüber dem Vorjahr.
Deutschland blieb mit insgesamt 242.893 installierten Solarstromanlagen der weltweite wichtigste Absatzmarkt der Photovoltaik-Industrie. "Diese Zahlen sind keine Überraschung", kommentiert Markus A. W. Hoehner, Geschäftsführer von EuPD Research. "Der Zubau entspricht in großen Teilen unserer Prognose", so Hoehner weiter. Im Juni hatten die Bonner Marktforscher die Prognose für den deutschen Markt von 5,5 auf 7,2 GW angehoben.

PV-Zubau nach Größenklassen: Kleinanlagen stabil, Zahl der Großanlagen wächst
2010 hatten die Solarstromanlagen mit einer Leistung zwischen 10 und 30 Kilowatt (kWp) mit 26 Prozent der neu-installierten Leistung den größten Marktanteil aus. Besondere Dynamik war für die mittleren und großen PV-Anlagen zwischen 100 und 500 kWp zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieses Segment um 174 Prozent gewachsen.

Regionaler Zubau: Bayern bleibt deutschlandweit Spitzenreiter
Mit einer neu installierten Photovoltaik-Leistung von 2.379 MWp (+33 %) ist Bayern auch 2010 das Bundesland mit den größten Zubauzahlen. An zweiter und dritter Stelle folgen die Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

EuPD Research: Photovoltaik in Deutschland wird weiterhin wachsen, wenn auch moderat
"Die Fakten sprechen für ein weiteres Wachstum des deutschen Marktes", so Markus Lohr, Analyst bei EuPD Research. "In den meisten Regionen ist das Wachstum im Vergleich zu den Vorjahren überproportional. Sättigungserscheinungen sind nur in wenigen Landkreisen zu erkennen", so Lohr.
Der Jahresbeginn eröffne zwar noch verhalten, allerdings werde der Markt in den kommenden Monaten spürbar anziehen, sobald sich die Preise stabilisieren. Die Entwicklung des deutschen Marktes sei dabei sicherlich auch abhängig von den anstehenden politischen Entscheidungen in Italien, so die Einschätzung der Bonner Marktforscher.
Ein zusätzlicher Effekt werde zudem von der Degression der Solarstrom-Einspeisevergütung zur Jahresmitte ausgehen. Da mit Blick auf den Zubau ein Spitzenwert im Juni erwartet werde, der Juni aber nicht in die Berechnung der Halbjahresdegression einfließe, sei nicht davon auszugehen, dass die Halbjahresdegression den Markt deutlich bremse. EuPD Research rechnet deshalb mit einem weiteren, wenn auch moderateren, Wachstum des deutschen Marktes in 2011.

22.03.2011 | Quelle:  EuPD Research  | Foto: Green City Energy GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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