Photovoltaik-Nachfrage in Deutschland wird laut IHS iSuppli im vierten Quartal 2011 am höchsten sein

Am 03.10.2011 veröffentlichte der Photovoltaik-Service von IHS iSuppli (El Segundo, Kalifornien, USA) eine Prognose, laut der die Aufträge für neue Photovoltaik-Anlagen in Deutschland im Oktober und November 2011 stark anziehen und die Lagerbestände abbauen werden.

Damit kommt Deutschland nach Schätzungen des Meinungsforschungsinstituts 2011 auf 5,9 Gigawatt Zubau, 20 % weniger als letztes Jahr. Der deutsche Photovoltaik-Markt wird laut IHS 2012 auf 5 GW sinken.
“Aufgrund der schleppenden Nachfrage im dritten Quartal haben die großen chinesischen Hersteller ihre Produktionsanlagen im dritten Quartal weniger ausgelastet“, kommentiert Dr. Henning Wicht, Chefanalyst bei IHS.
“Deshalb könnten einige chinesische Hersteller ihre Produktion möglicherweise nicht rechtzeitig wieder hochfahren, um Kapital aus der steigenden deutschen Nachfrage zu schlagen. Bei einer sechswöchigen Lieferzeit haben sie nur ein kurzes Zeitfenster, in dem sie ihre Produkte nach Deutschland liefern können.“

Kunden wollen Photovoltaik-Anlagen noch vor Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung in Auftrag geben
Die Kürzung der Einspeisevergütung im Januar 2012 sei der Grund für den im vierten Quartal in Deutschland erwarteten Auftragsboom. Anleger und Hausbesitzer beabsichtigten vorher noch schnell Photovoltaik-Anlagen in Auftrag zu geben.
Ein starkes Ansteigen der Nachfrage war laut IHS iSuppli bereits seit Juli 2011 erwartet worden. Die sinkenden Solarmodul-Preise veranlassten die Käufer jedoch, erst später zu kaufen. Viele potenzielle deutsche Kunden seien im Juli und August im Urlaub gewesen, was die Auftragseingänge weiter verzögert habe.
Große und mittlere Modulhersteller, die eng mit Großhändlern zusammen arbeiten, sollten in der Lage sein zu reagieren und die steigende Nachfrage zu befriedigen. Weniger bekannte Photovoltaik-Produzenten, die auf dem Spotmarkt verkaufen, könnten laut IHS Schwierigkeiten haben.

Weltweiter Photovoltaik-Zubau soll 2011 um 22 % wachsen
Auch wenn die Aussichten für den deutschen PV-Markt 2012 und später schlechter sind, rechnet IHS damit, dass der weltweite Zubau 2011 um 22 % und 2012 um weitere 14 % steigt.
Diese Vorhersagen über die Größe des weltweiten Photovoltaik-Marktes 2011 ähneln denen anderer Marktforschungsunternehmen wie IMS Research (Wellingborough, U.K.). IMS sagte am 02.08.2011, dass der PV-Weltmarkt dieses Jahr 22 GW erreicht.
Auch wenn IHS erwartet, dass das Angebot für den deutschen Solarmodul-Markt kurzfristig eng werden könnte, geht die langfristige Prognose der Analysten, darunter auch IMS Research und Solarbuzz Inc. (San Francisco, Kalifornien, USA), von Überkapazitäten und gleichbleibend hohen Lagerbeständen der weltweiten Photovoltaik-Branche aus.
In seinem neuesten Bericht über Solarzellen und Photovoltaik-Module berichtet IMS, es erwarte in den nächsten paar Quartalen ein anhaltendes Modul-Überangebot. Daher sei unwahrscheinlich, dass sich die Branchenumsätze und -margen bis 2013 wieder erholen.

05.10.2011 | Quelle: IHS Inc. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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