USA und China weiter auf dem Weg zum Solar-Handelskrieg

Am 07.11.2011 erklärte das Bündnis “Coalition for American Solar Manufacturing” (CASM), dass über 75 US-amerikanische Arbeitgeber das Streben nach Anti-Dumping- und Ausgleichsmaßnahmen gemäß der Handelsbeschwerde gegen China unterstützen, indem sie dem Bündnis als Mitglieder beigetreten sind. Auch die US-amerikanische Gewerkschaft der Stahlarbeiter “United Steelworkers” (USW) unterstützt die Initiative.

Diese Bekanntgabe war eine Reaktion auf eine Pressemeldung, die am 07.11.2011 von CECEP Solar Energy Technology Company Ltd. (Zhenjiang City, Jiangsu, China) veröffentlicht wurde. Darin hieß es, CECEP werde ein Projekt mit einem Umfang von 500 Millionen US-Dollar (etwa 363 Millionen Euro) vorübergehend stoppen, bei dem Photovoltaik-Kraftwerke in drei US-Bundesstaaten gebaut werden sollten. Dies geschehe aufgrund der Beschwerde seitens der CASM.

“Leider handelt China noch immer entgegen der Auflagen der WTO. Dies stört die Entwicklung unseres nationalen Energiesektors und geht zu Lasten der amerikanischen Arbeitsplätze in der Industrie der Erneuerbaren”, erklärte Leo Gerard, Präsident der USW, in einem Brief an die Internationale Handelskommission (International Trade Commission, ITC).
“Wir bitten Sie, unsere Handelsgesetze in diesen Fällen entschieden durchzusetzen und zu fördern, damit amerikanische Arbeitnehmer und heimische Industrien eine faire Chance im US-amerikanischen Markt bekommen.”

Unterstützung aus der Photovoltaik-Industrie, von Mitgliedern nicht-kommerzieller Organisationen und verwandten Industrien
Am 19.10.2011 reichten die Mitglieder der CASM, SolarWorld und sechs weitere Photovoltaik-Unternehmen mit Sitz in den USA, eine Beschwerde bei dem amerikanischen Handelsministerium (Department of Commerce, DOC) und der ITC ein.
Die CASM erklärt, sie habe Mitgliedschaften eingeführt, um Arbeitgebern zu ermöglichen, ihrer Zustimmung zu der Beschwerde Ausdruck zu verleihen. Die Mitglieder der Organisation seien sowohl Unternehmen entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette, als auch Organisatoren von Arbeitsbeschaffungsprogrammen und sogar Unternehmen, die auf umweltfreundliche Architektur spezialisiert sind.
Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung der USW, da sie mit 850.000 aktiven Mitgliedern aus verschiedenen Industrien die größte Gewerkschaft in den USA ist.

China warnt vor unangemessenen Schutzmaßnahmen und erhöhten Photovoltaik-Preisen
Die Handelsbeschwerde wurde sowohl von den großen chinesischen Photovoltaik-Herstellern als auch von der chinesischen Regierung kritisiert. Beide warnten vor “unangemessenen” Schutzmaßnahmen.
Am 07.11.2011 zeigte sich Canadian Solar Inc. (Kitchener, Kanada) mit China solidarisch. Die Beschwerde der CASM, so hieß es in einer Stellungnahme, sei “übertrieben und ohne Grundlage”. Neben den Standorten in Kanada und dem Hauptsitz in Ontario produziert Canadian Solar einen Großteil seiner Photovoltaik-Produkte in China.

CECEP erklärt, die Handelsbeschwerde werde die Preise für Photovoltaik-Module zu stark steigen lassen
Laut der Nachrichtenagentur Reuters brachte der Hauptgeschäftsführer von CECEP Solar, Cao Huabin, auf einer Pressekonferenz in China einen möglichen Erfolg der Handelsbeschwerde in direkten Zusammenhang mit einem Anstieg der Preise. Wenn die Modulpreise um 30 Prozent steigen würden, so Huabin, sei das Projekt in den USA für das Unternehmen nicht mehr lohnend.

08.11.2011 | Quelle: Coalition for American Solar Manufacturing | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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