Neue Studie zur Photovoltaik-Kostenentwicklung: Solarstromanlagen werden bis 2030 fast um die Hälfte billiger

Die europäische Photovoltaik-Technologieplattform erwartet eine weitere starke Kostensenkung bei PV-Modulen. Aus der neuen Studie „PV LCOE in Europe 2014–30“ der EUPV Technology Platform geht hervor, dass sich der Preis für Solarmodule bis ins Jahr 2030 nahezu halbieren wird.

Auch der Preis für die übrigen Systemkomponenten (BoS; Balance of System) wird voraussichtlich um mehr als 35 % sinken. Daraus ergibt sich laut Studie eine Gesamtsenkung der Kosten von Photovoltaik-Anlagen von etwa 45 %.
Die Kostensenkung wird möglich durch die weiter Reduzierung von Materialverbrauch und die Steigerung der Produktionseffizienz. Gleichzeitig wird eine Senkung der Betriebskosten von PV-Systemen um 30 % erwartet.

Solarstrom-Gestehungskosten sinken bis 2030 um bis zu 50 %
Die Stromgestehungskosten (LCOE) von PV-Systemen werden im Zeitraum von 2014 bis 2030 nochmals um 30–50 % sinken, abhängig vom Wachstum und vom Lernprozess.

Hans-Josef Fell: Gesetzgeber muss auch in Europa eine stabile Umgebung für Investitionen schaffen
Photovoltaik sei schon heute in vielen Anwendungsfällen die billigste Art der Stromerzeugung, kommentiert Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG 2000. In Texas würden heute schon Solarparks mit Stromgestehungskosten unter 5 Cent/kWh gebaut.
„Bürgerlicher und kommerzieller PV-Strom ist bereits jetzt wettbewerbsfähig mit dem Strom-Einzelhandelsmarkt in allen ausgewählten Ländern. Eine Parität mit dem Strom-Großhandelsmarkt wird bis 2030 nahezu überall erreicht sein. Es liegt nun am Gesetzgeber auch in Europa, eine stabile Umgebung für Investitionen zu schaffen, um die Kapitalkosten und dadurch die LCOE von PV zu senken. Dies ist für den Klimaschutz und eine kostengünstige Stromversorgung wichtiger, als mit neuen Kohlesubventionen den Kohlestrom künstlich am Leben zu erhalten, so wie es die Bundesregierung beschlossen hat“, so Fell.
Es gebe außerdem allen Grund zur Annahme, dass die Kostensenkung auch nach 2030 anhalten wird, da es noch großes Potenzial zur Verbesserung der PV-Technologien gebe.
Autor der Studie ist Ph.D. Christian Breyer. Er arbeitet als Professor for Solar Economy an der Lappeenranta University of Technology, (Finnland) und ist Teil des wissenschaftlichen Beirats der Energy Watch Group (Berlin)
Download: PV LCOE in Europe 2014–2030

15.07.2015 | Quelle: Energy Watch Group; EUPV Technology Platform | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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