Globale Photovoltaik-Nachfrage wuchs 2016 um fast 50 %; Rückgang um 20 % in Europa

In Europa wurden im vergangenen Jahr Photovoltaik-Anlagen mit 6,9 Gigawatt zugebaut – 20 % weniger als 2015 (8,6 GW), berichtet der europäische Solarbranchen-Verband SolarPower Europe (Brüssel, Belgien).

Gleichzeitige wuchs der Weltmarkt der netzgekoppelten PV-Anlagen von 51,2 GW im Jahr 2015 um rund 49 % auf etwa 76,1 GW.
„Der einstige Photovoltaik-Spitzenmarkt Europa ist in Gefahr, von asiatischen Märkten wie China in den Schatten gestellt zu werden, sowohl bei der Solarstrom-Produktion als auch beim Zubau“, sagt Michael Schmela von SolarPower Europe.
„Sogar die USA mit einer wesentlich kleineren Bevölkerung als die aller EU-Staaten installierten 2016 etwa doppelt so viel Photovoltaik-Leistung.“

China war 2016 der weltgrößte Solar-Markt
Der größte Photovoltaik-Markt der Welt war 2016 China, mit einem offiziellen Zubau von 34,2 GW (plus 125 % gegenüber 2015). An zweiter Stelle folgen die USA mit geschätzten Neuinstallationen von 14 GW (2015: 7,3 GW), dann kommen Japan mit rund 8,6 GW und Indien mit 4,5 GW.
„2016 wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem zum ersten Mal Solarstrom-Bezugsvereinbarungen (PPAs) zu Preisen abgeschlossen wurden, die in vielen Regionen der Welt die kostengünstigste Art der Stromerzeugung darstellten“, sagt James Watson, Geschäftsführer von SolarPower Europe.

Photovoltaik-Investitionen erfordern die richtigen politischen Rahmenbedingungen
„Nachdem die saubere Solarstrom-Erzeugung in vielen Teilen Europas inzwischen billiger ist als andere, unflexible Technologien, muss jetzt der nächste Photovoltaik-Investitionszyklus starten“, betont Watson. Das erfordere die richtigen politischen Rahmenbedingungen. „Das Clean Energy Package, das kürzlich von der EU-Kommission vorgestellt wurde, beinhaltet sehr konkrete Wachstumshebel, auch wenn es immer noch Verbesserungsspielraum nach oben gibt.“
SolarPower Europe bittet das Europaparlament und die Mitgliedsstaaten, bei der Diskussion des Clean Energy Package einige Prioritäten zu beachten.

Erhöhung des EE-Ausbauziels auf mindestens 35 % bis 2030
„Nachdem Europa so viele Regionen der Welt inspiriert hat, muss der Kontinent wieder zu seiner eigenen Inspiration zurückfinden und als Treiber der Energiewende agieren“, sagt Alexandre Roesch, Politik-Vorstand von SolarPower Europe. Er denkt z. B. an eine Erhöhung des EE-Ausbauziels auf mindestens 35 % bis 2030.
SolarPower Europe weist darauf hin, dass die Photovoltaik-Marktdaten erste Schätzungen auf Grundlage offizieller Zahlen staatlicher Stellen, sofern vorhanden, seien.

06.02.2017 | Quelle: SolarPower Europe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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