Bundesverband Solarwirtschaft: Solarstrom-Nutzen steigt stetig, Kosten bleiben stabil

Der Ausbau der Photovoltaik ist nicht länger Ursache für steigende Strompreise, betont der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in einer Pressemitteilung. Stark gesunkene Erzeugungskosten und deutlich reduzierte Fördersätze für Solarstrom hätten in den letzten Jahren dazu geführt, dass auch ein starker weiterer Ausbau der Photovoltaik in Deutschland die Strompreise kaum noch erhöhen wird.

Nach Erwartungen von Energieexperten werde Solarstrom spätestens 2014 das Förderniveau von Strom aus Offshore-Windkraftanlagen erreichen und die Photovoltaik langfristig zu einer der günstigsten Energieerzeugungsformen überhaupt werden.

BEE-Zahlen: Ein zusätzliches GW Photovoltaik-Leistung erhöht die EEG-Umlage nur um 0,03 Cent pro Kilowattstunde Strom
Jüngste Berechnungen des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) zur Höhe der sogenannten EEG-Umlage, mit der Stromverbraucher den Umstieg auf regenerative Energie finanzieren, belegen: Jedes ab 2012 in Deutschland zusätzlich installierte Gigawatt (GW) Solarstrom-Leistung erhöht die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelte Kosten-Umlage nur noch um 0,03 Cent pro Kilowattstunde Strom.
„Solarenergie kann nicht länger als Buhmann für steigende Strompreise herhalten. Einem weiteren starken Ausbau der Solarstromnutzung steht nun auch kostenseitig nichts mehr im Wege“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), am 12.10.2011 in Berlin.

Aktuell 3,5 % Solarstrom im Netz, bis 2020 können 10 % erreicht werden
Während die Kosten von Solarstrom weiter sinken, steigt zugleich die erzeugte Solarstrommenge steil an: Von 2009 bis 2011 hat sie sich verdreifacht. Im ersten Halbjahr 2011 hat Solarstrom mit einem Anteil von 3,5 Prozent am Brutto-Stromverbrauch erstmals die Wasserkraft überholt.
Bis 2020 wird nach Erwartungen des Bundesverbands Solarwirtschaft der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent steigen.

BSW-Solar erwartet im laufenden Jahr rund 5 GW Photovoltaik-Zubau
„Solarstrom wird zum Preisbrecher und zur tragenden Säule des Energiesystems der Zukunft“, so Körnig. Für dieses Jahr rechnet der BSW-Solar mit rund fünf Gigawatt neu installierter Photovoltaik-Leistung. Zum Jahreswechsel wird in diesem Fall die Solarstromförderung erneut um 15 Prozent reduziert.

Netzparität mit Haushaltsstromtarifen ab 2013; Erste neue Anlagen auf Gebäuden mit hohem Solarstrom-Eigenverbrauch ab 2017 ohne finanzielle Förderung rentabel
Die Kosten von Solarstrom sinken rapide. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben sie sich mehr als halbiert. Spätestens 2013 wird der in Deutschland auf dem eigenen Hausdach produzierte Solarstrom günstiger sein als die meisten Haushaltsstromtarife der Energieversorger (Netzparität), betont der BSW-Solar. Dies belegten Berechnungen der Beratungsunternehmen Roland Berger und Prognos.
Schon 2013/2014 erreiche Solarstrom aus großen Solarstromanlagen das Förderniveau von Windkraftanlagen auf dem Meer (Offshore). Und 2017 könnten in Deutschland erste neue Solarstromanlagen auf Gebäuden mit einem hohen Anteil selbstverbrauchten Solarstroms komplett ohne finanzielle Förderung rentabel betrieben werden.

12.10.2011 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V.; Foto: SCHOTT Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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