Photovoltaik in den USA: Preis für Solarstrom auf durchschnittlich 5 Cent/kWh gesunken; PPA-Preise seit 2009 um 70 % niedriger

Die Preise für Solarstrom in den USA sind laut einem neuen Bericht des Lawrence Berkeley National Laboratory (Berkeley Lab) so niedrig wie noch nie zuvor.

Da die Installationskosten sinken, die Anlagenleistung immer besser wird und die Projektentwickler ihre Photovoltaik-Vorhaben vor dem Auslaufen des wichtigen staatlichen Förderprogramms abschließen wollen, handeln sie Strombezugsvereinbarungen (PPAs) zu Preisen von durchschnittlich nur 5 US-Cent pro Kilowattstunde aus.
Das ITC-Förderprogramm (investment tax credit), das derzeit 30 % der Installationskosten erstattet, soll nach 2016 auf 10 % sinken.
Zum Vergleich: Der durchschnittliche Großhandelspreis für Strom in den USA betrug 2014 je nach Region zwischen 3 und 6 Cent je Kilowattstunde.
Weitere Ergebnisse des jüngsten „Utility-Scale Solar”-Reports des Berkeley Labs im Überblick:

Photovoltaik-Projektkosten seit 2009 auf weniger als die Hälfte gesunken
Die Projektkosten im Vorfeld des Baus sanken im Schnitt von rund 6,3 USD/W im Jahr 2009 auf 3,1 USD/W für Projekte, die 2014 fertig gestellt wurden. Bei einigen Vorhaben betrugen die Projektkosten sogar nur 2 USD/W.

Neuere Solarstrom-Anlagen sind effizienter
Photovoltaik-Kraftwerke, die 2013 fertig gestellt wurden, hatten 2014 einen durchschnittlichen Leistungsfaktor von 29,4 % (AC) und waren damit wesentlich besser als Anlagen, die 2011 und 2012 gebaut wurden (24,5 % bzw. 26,3 %, gemessen im Jahr 2014).
Gründe für die Verbesserung: Neuere Projekte werden an günstigeren Standorten mit höherer Sonneneinstrahlung umgesetzt, sind größer und/oder nutzen Nachführungssysteme, um den Energieertrag zu steigern.

Solar-PPA-Preise auf Tiefststand
Die oben erwähnten Verbesserungen haben dazu beigetragen, dass die Preise der Strombezugsvereinbarungen (PPAs) auf neue Rekordtiefs gefallen sind (5 Cent/kWh oder weniger).
Insbesondere im Südwesten der Vereinigten Staaten, wo die Sonne am stärksten scheint, gibt es offensichtlich einen großen Markt zu diesen niedrigen Preisen. Das haben in letzter Zeit mehrere Solar-Ausschreibungen gezeigt, die stark überzeichnet waren.
Sinkende PPA-Preise machen Photovoltaik-Kraftwerke auch außerhalb des US-Südwestens zunehmend wettbewerbsfähig: Kürzlich wurden sogar Verträge in Arkansas (~5 Cent/kWh) und Alabama (~6 Cent/kWh) bekannt, wo der Solar-Ausbau bisher keine große Rolle spielte.

Photovoltaik-Projektpipeline wächst
Ende 2014 waren in den USA PV-Projekte mit fast 45 Gigawatt in der Warteschlage für den Netzanschluss – das ist mehr als das Fünffache der zu diesem Zeitpunkt installierten Leistung. Ein weiteres Zeichen, das der PV-Markt breiter wird, ist, dass viele dieser neuen Solar-Vorhaben in Regionen außerhalb von Kalifornien und dem Südwesten angesiedelt sind, zum Beispiel in Texas oder im Südosten.
Selbst wenn letztlich nicht alle diese Vorhaben umgesetzt werden, werden die meisten davon voraussichtlich vor 2017 in Betrieb gehen, wenn die Förderung von 30 auf 10 Prozent schrumpft. Die Analysten gehen also in den nächsten 15 Monaten von einem rasanten Installationstempo aus.
Der Bericht wurde vom US-Energieministerium im Rahmen der SunShot Initiative gefördert.
Der komplette Bericht „Utility-Scale Solar 2014” kann heruntergeladen werden unter: emp.lbl.gov/
Am 30.09.2015 um 14 Uhr (eastern time) findet ein Webinar zu dem Bericht statt. Registrierung: readytalk.com/registrations/

30.09.2015 | Quelle: Lawrence Berkeley National Laboratory | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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