Aktionsplan für globale Verbreitung erneuerbarer Energien

Der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) hat zum „Weltforum Erneuerbare Energien“ vom 13. – 15. März 2002 ein Positionspapier vorgelegt.  EUROSOLAR-Präsident Dr. Hermann Scheer stellte den Aktionsplan und die darin enthaltenen Erwägungen und Empfehlungen auf einer Pressekonferenz vor. Scheer unterstrich, der Plan sei eine Antwort auf politische, nicht auf technische Fragen. Die in dem grundlegenden […]

Der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) hat zum „Weltforum Erneuerbare Energien“ vom 13. – 15. März 2002 ein Positionspapier vorgelegt.  EUROSOLAR-Präsident Dr. Hermann Scheer stellte den Aktionsplan und die darin enthaltenen Erwägungen und Empfehlungen auf einer Pressekonferenz vor. Scheer unterstrich, der Plan sei eine Antwort auf politische, nicht auf technische Fragen. Die in dem grundlegenden Papier beschriebenen Vorschläge bezögen sich auf die internationale Ebene, hob Scheer hervor. Ziel des Weltrats sei es, globale Strategien für die Einführung erneuerbarer Energien festzulegen. Ausgangspunkt hierfür seien „best-practice“-Erfahrungen oder nationale gesetzliche Rahmenbedingungen wie beispielsweise das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Letztere seien bislang jedoch nur in wenigen Ländern erfolgreich.

Das Positionspapier greift die nicht eingelösten Versprechen der Agenda 21 auf und nennt das gegenwärtige Weltenergiesystem als Hauptursache für die nicht nachhaltige globale Entwicklung. Erneuerbare Energien beschreibt der WCRE als „historische Chance für die Menschheit“ und als vollständige Alternative zur bisherigen Energieversorgung. Hier gehe es um nichts anderes als den Paradigmenwechsel von der fossil-atomaren Ökonomie zu einer globalen Wirtschaft, die sich auf regenerative Energien gründet.

Der Aktionsplan zielt auf den vollständigen Ersatz fossiler und atomarer Energien durch erneuerbare Energiequellen. Alle drängenden globalen Fragen ließen sich auf das Problem der „falschen“ Energie zurückführen, unterstrich Hermann Scheer. Darauf gebe es nur eine Antwort: Die Verpflichtung zum Transfer von Technologien zur Nutzung der „Erneuerbaren“ müsse im internationalen Recht verankert werden.

Im Einzelnen sieht der Aktionsplan unter anderem ein Zusatzprotokoll zum nuklearen Nicht-Verbreitungsvertrag (NPT) vor. Dieser garantiert den Staaten, die sich zum Verzicht auf Atomwaffen verpflichtet haben, technische Hilfe bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie und verpflichtet die Atomwaffen besitzenden Staaten, technische Hilfe zu leisten. Diese internationale Verbreitungsverpflichtung müsse dahingehend verändert werden, dass die Unterzeichnerstaaten ihre Verpflichtung durch technische Hilfe für die Nutzung erneuerbarer Energien erfüllen können. Gleichzeitig soll auf diesem Weg die internationale Legitimationsbasis für eine Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) geschaffen werden. Der Aktionsplan sieht weiter eine vollständige Emissionsmessung für den „Clean Development Mechnanism“ und den Emissionshandel nach dem Kyoto-Protokoll vor. Außerdem fordert der Weltrat für Erneuerbare Energien den weltweiten Abbau von Handelshemmnissen für Technologien zur Nutzung und Effizienzsteigerung erneuerbarer Energien, deren offensive Finanzierung durch Null- und Niedrigzinskredite und eine einheitliche Strategie der UN-Organisationen.

18.06.2002   Quelle: WCRE

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