Bundeswirtschaftsminister besucht Solardorf

Gemeinsam mit Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) besuchte der parteilose Bundeswirtschaftsminister Werner Müller den Ortsteil Oberndorf der baden-württembergischen Gemeinde Rottenburg. Der Teilort Oberndorf hat sich in den letzten Jahren durch vielseitige Aktivitäten zum „Solardorf“ entwickelt.   Mit rund 30 thermischen Solaranlagen (über 400 Quadratmeter Kollektorfläche; 0,291 m2 pro Einwohner) und sieben Solarstromanlagen (Gesamt-Spitzenleistung über 100 Kilowatt; […]

Gemeinsam mit Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) besuchte der parteilose Bundeswirtschaftsminister Werner Müller den Ortsteil Oberndorf der baden-württembergischen Gemeinde Rottenburg. Der Teilort Oberndorf hat sich in den letzten Jahren durch vielseitige Aktivitäten zum „Solardorf“ entwickelt.   Mit rund 30 thermischen Solaranlagen (über 400 Quadratmeter Kollektorfläche; 0,291 m2 pro Einwohner) und sieben Solarstromanlagen (Gesamt-Spitzenleistung über 100 Kilowatt; 58,60 Watt/EW) gehört das Dorf bundesweit zur Spitzengruppe der „Solar-Bundesliga“ und steht in Baden-Württemberg an erster Stelle. Auf einer Rundfahrt mit dem „Twike“ hatten die Minister Gelegenheit, sich vom solaren Engagement der Bürger zu überzeugen.

Minister Müller zog vor Bürgern und Solar-Handwerkern ein positive Bilanz von vier Jahren rot-grüner Energiepolitik und nannte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als wichtigen Impuls, besonders für die Windkraft, aber auch für den Bau großer Solarstromanlagen. Mit der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien sei Deutschland im Energiemarkt wettbewerbsfähig, zumal inzwischen viele Länder das EEG übernehmen würden. Die Mehrbelastung für die Verbraucher durch die Förderung erneuerbarer Energien betrage lediglich 0,26 Cent pro Kilowattstunde, unterstrich Müller. Neben der Einspeisevergütung verwies der Minister auf die hohe Zahl der Förderanträge im 100.000-Dächer Solarstrom-Programm. Dieses Förderprogramm will Müller künftig dahingehend ändern, dass auch Schulen in den Genuss der Kredite kommen sollen und auf ihren großen Dächern Solarstromanlagen mit hoher Leistung errichten können.

Auch im gewerblichen Bausektor sieht der Wirtschaftminister Handlungsbedarf. Nachdem bereits zahlreiche Bürger Solaranlagen installiert hätten, wie in Oberndorf vorbildlich geschehen, seien nun die Bauträger gefordert, die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen. Chancen für die Solarbranche macht Müller nicht nur im Inland aus: Die Vorreiterrolle Deutschlands im Klimaschutz, in die viel Geld investiert worden sei, müsse auch für den Export genutzt werden. Neben den erneuerbaren Energien setzt Müller besonders auf Energie-Effizienz, da noch immer zwei Drittel der Primärenergie ungenutzt verloren gingen.

04.09.2002   Quelle: Eigener Bericht

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