Brennstoffzellen-Symposium prognostiziert bemerkenswerte Marktvolumina

Zuversicht pur bestimmte nach Angaben der Veranstalter das 4. Symposium zum Thema Brennstoffzelle mit dem Titel „Potentiale und Marktchancen von Brennstoffzellensystemen“ am 20. November 2002 in der Wuppertaler Stadthalle.   Die Tagung war wieder ein Kooperationsprodukt der Energieagentur NRW, der Technischen Akademie Wuppertal sowie des Kompetenz-Netzwerks Brennstoffzelle NRW. „Begründete Zuversicht“, erklärten unisono Dr. Norbert Hüttenhölscher, […]

Zuversicht pur bestimmte nach Angaben der Veranstalter das 4. Symposium zum Thema Brennstoffzelle mit dem Titel „Potentiale und Marktchancen von Brennstoffzellensystemen“ am 20. November 2002 in der Wuppertaler Stadthalle.   Die Tagung war wieder ein Kooperationsprodukt der Energieagentur NRW, der Technischen Akademie Wuppertal sowie des Kompetenz-Netzwerks Brennstoffzelle NRW. „Begründete Zuversicht“, erklärten unisono Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW, Prof. Bernd Höhlein vom Forschungszentrum Jülich und Erich Giese, Vorstandssprecher der Technischen Akademie Wuppertal.

Rund 60 Fachleute informierten sich über den Stand der Markteinführung der umweltfreundlichen Technologie. Um über ihre Erfahrungen mit einem Brennstoffzellen-Heizgerät sowie den Einsatz von Brennstoffzellen im Klein-BHKW zu berichten, waren diesmal auch Experten aus der Schweiz und Australien nach Wuppertal angereist. Der Brennstoffzelle wird weltweit eine wachsende Bedeutung als Teil einer effizienten und Ressourcen schonenden Energieversorgung zugeschrieben. Der japanische Computer-Hersteller Toshiba hat für 2004 ein erstes Notebook mit Energieversorgung per Brennstoffzelle angekündigt. In Japan wird der Brennstoffzelle bis 2010 ein Marktvolumen von 3,3 Milliarden Dollar prognostiziert, war auf der Tagung zu hören.

Dank hoher Nutzungsgrade bieten Brennstoffzellen bereits bei kleinen Leistungsklassen besten Voraussetzungen für den Einsatz in Blockheizkraftwerken. „Derzeit werden weltweit hoch effiziente Energieumwandlungssysteme mit Brennstoffzellen für Fahrzeuge und stationäre Anwendungen entwickelt“, sagte Professor Höhlein. Die Konzepte würden bereits umgesetzt, erste Pilotanlagen seien in Betrieb. Die Wirtschaftlichkeit und somit die Zukunft der Brennstoffzelle hingen von öffentlichen Fördergeldern ab. „Brennstoffzellen stehen unter Kostendruck und benötigen Technologieförderung. Schnelle Erwartungen schaden der Entwicklung. Notwendig sind langfristige Planungs- und Förderhorizonte“, so Höhlein. Der Innovationsprozess habe mittlerweile eine erhebliche Dynamik gewonnen, durch technische Innovationen müssten aber noch weitere Kostensenkungsansätze sichtbar gemacht werden.

Die Experten warten jedoch vor zu großer Euphorie. „In der Hausenergieversorgung stehen wir mit der Brennstoffzelle erst bei der Felderprobung“, erklärte Kai Klinder von der Remscheider Vaillant GmbH. Weltweit gebe es noch keine Brennstoffzelle in der Hausenergieversorgung, die bereits Serienreife besitze. Die Technik sei noch nicht völlig ausgereift, das Produkt funktioniere noch nicht ausreichend zuverlässig. Klinder: „Vorher wird kein Hersteller seine Produkte flächendeckend anbieten. Das wird wahrscheinlich nicht vor 2006/2007 der Fall sein.“ Das Remscheider Unternehmen erprobt seit August 2002 den Einsatz einer Brennstoffzelle in einer Düsseldorfer Brauerei. Die unbestrittenen Vorzüge der Brennstoffzellen-Technologie sorgen weltweit für große Forschungsanstrengungen. Peter Berger, MTU Friedrichhafen: „Brennstoffzellen sind in kleinen Einheiten hocheffizient. Bei der Karbonat-Brennstoffzelle kommt der Vorteil hinzu, dass Wirkung und Leistung bei der Verstromung regenerativer Gase nicht absinken.““Die Geduld, bis eine neue Technologie zur Energiegewinnung sich durchsetzt, hat sich bislang immer gelohnt“, erklärte Dr. Norbert Hüttenhölscher. Hüttenhölscher weiter: „Die Brennstoffzelle ist ein wichtiger Hoffnungsträger, die Markteinführung aber eine echte Herausforderung.“

26.11.2002   Quelle: Energieagentur NRW

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