Baden-Württemberg: Forschungsallianz will Chancen der Solarzellenindustrie verbessern

Seit Dezember 2002 koordiniert das Kompetenznetzwerk FAKT Forschungsaktivitäten zu kristallinen Silizium-Solarzellen. Das Projekt „Forschungsallianz Kristalline Silizium-Solarzellentechnologie, FAKT“ läuft über drei Jahre und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg mit 400.000 Euro pro Jahr gefördert.  Das berichtet die Universität Freiburg in einer Pressemitteilung. Ziel der Forschungsarbeiten sei eine Kostensenkung bei Solarzellen. […]

Seit Dezember 2002 koordiniert das Kompetenznetzwerk FAKT Forschungsaktivitäten zu kristallinen Silizium-Solarzellen. Das Projekt „Forschungsallianz Kristalline Silizium-Solarzellentechnologie, FAKT“ läuft über drei Jahre und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg mit 400.000 Euro pro Jahr gefördert.  Das berichtet die Universität Freiburg in einer Pressemitteilung. Ziel der Forschungsarbeiten sei eine Kostensenkung bei Solarzellen. Die beteiligten Wissenschaftler sehen ein kurzfristiges Einsparpotenzial von bis zu 25 %. Umsetzen wollen sie dies über die Erhöhung des Wirkungsgrades in der industriellen Serienfertigung sowie die Verringerung des Materialeinsatzes. Letzteres soll durch dünnere Silizium-Scheiben für herkömmliche Solarzellen und die Entwicklung neuer Dünnschichttechnologien für Silizium-Solarzellen erreicht werden. Baden-Württemberg sei in diesem Forschungsbereich sehr stark, betont die Freiburger Universität. Das Bundesland habe mit den dort ansässigen Forschungseinrichtungen die weltweit höchste Dichte an Forschungs-und Entwicklungs-Einrichtungen.

Unter der Federführung von Prof. Joachim Luther, Freiburger Materialforschungszentrum (FMF) sowie Fakultät für Mathematik und Physik, haben sich insgesamt vier Forschungseinrichtungen zu FAKT zusammengeschlossen. Neben dem FMF sind dies das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg (ISE, Dr. Gerhard Willeke), das Institut für Physikalische Elektronik an der Uni Stuttgart (ipe, Prof. Jürgen Werner) sowie der Lehrstuhl für Angewandte Festkörperphysik an der Universität Konstanz (UKN, (Dr. Peter Fath). An diesen vier Einrichtungen arbeiten insgesamt weit über 100 Wissenschaftler, Techniker und Studierende an der Technologie kristalliner Silizium-Solarzellen.

Nicht nur in der institutionellen Forschung und Entwicklung nehme Baden-Württemberg eine Spitzenstellung ein, heißt es in der Pressemitteilung zum Start von FAKT. Starke Unterstützung erhielten die Forscher bei der Realisierung ihrer Initiative von Seiten der baden-württembergischen Photovoltaik-Industrie. Im Zusammenwirken der Forschungsallianz sehen die Unternehmen eine wichtige Unterstützung, um weiter erfolgreich im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. In Baden-Württemberg arbeite eine ganze Reihe weltweit agierender, innovativ ausgerichteter High-Tech-Firmen: RWE Schott Solar und RWE Space Solar Power in Heilbronn sowie sunways in Konstanz stellen Solarzellen her; die Solar-Fabrik in Freiburg produziert Module. In einer anspruchsvollen Technologie wie der Photovoltaik-Fertigung komme dem Anlagenbau eine besondere Fortschrittsfunktion zu. Die in zahlreichen Projekten mit den F&E-Instituten gebündelte Innovationskraft der mittelständischen Maschinenbauindustrie des Landes sei weltweit einzigartig, betont die Universität Freiburg.

Am Ende der Arbeiten sollen neben einer 150 Mikrometer (µm) dünnen multikristallinen Silizium-Solarzelle mit 16 % Wirkungsgrad auch flexible Solarzellen aus einkristallinem Silizium mit ähnlich hohem Wirkungsgrad und einer Dicke unter 50 µm stehen. Handelsübliche Zellen sind derzeit etwa 300 µm dick und haben einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 14 %. Kristallines Silizium habe gegenwärtig mit über 90 % den höchsten Marktanteil an der Solarzellenproduktion – mit steigender Tendenz, so die Universität Freiburg. Vorteile dieses Halbleitermaterials seien die unbegrenzte Verfügbarkeit, seine Umweltverträglichkeit sowie ein hohes Entwicklungspotenzial. Hervorzuheben seien auch seine hervorragenden Eigenschaften in Bezug auf den Materialkreislauf und der ständige Technologietransfer aus der Mikroelektronik.

26.02.2003   Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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