Solar Millennium AG plant 100 MW-Parabolrinnen-Kraftwerke in Spanien

In der Hochebene von Guadix in der spanischen Provinz Granada, will die Solar Millennium AG (Erlangen ) 2004 zwei solarthermische Kraftwerke errichten. Mit insgesamt 1,1 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche soll einer der weltweit größten Solarkraftwerks-Standorte entstehen.  Der Betriebsbeginn für das erste Kraftwerk ist für 2006 vorgesehen. Das zweite Kraftwerk wird etwa ein halbes Jahr zeitversetzt parallel […]

In der Hochebene von Guadix in der spanischen Provinz Granada, will die Solar Millennium AG (Erlangen ) 2004 zwei solarthermische Kraftwerke errichten. Mit insgesamt 1,1 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche soll einer der weltweit größten Solarkraftwerks-Standorte entstehen.  Der Betriebsbeginn für das erste Kraftwerk ist für 2006 vorgesehen. Das zweite Kraftwerk wird etwa ein halbes Jahr zeitversetzt parallel entwickelt (Konvoiplanung). Auf diese Weise können Entwicklungs- und Investitionskosten gesenkt und das zweite Genehmigungsverfahren verkürzt werden.

Die Parabolrinnen-Kraftwerke sollen jeweils über eine Leistung von rund 50 Megawatt (MW) und einen thermischen Salzspeicher verfügen. Jährlich sollen pro Anlage 157 Gigawattstunden Solarstrom in das spanische Hochspannungsnetz eingespeist werden, was jeweils dem jährlichen Energiebedarf einer Großstadt mit 180.000 Einwohnern entspreche, so das Unternehmen. Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich laut Solar Millenium AG auf 400 Millionen Euro. Pro Kraftwerk sind 624 Kollektoren mit jeweils ca. 150 Metern Länge und 366 Spiegeln vorgesehen, insgesamt zirka 200.000 Spiegel. Wärmespeicher mit je 2 Tanks von 14 Metern Höhe und 36 Meter Durchmesser für 25.000 Tonnen Speichermedium sollen einen Betrieb bis in die Nacht hinein ermöglichen. Dieses Konzept stelle das wirtschaftliche Optimum unter den spanischen Einspeisebedingungen dar, beton Solar Millenium.

Basis für den wirtschaftlichen Betrieb ist laut Solar Millenium AG die Einspeisevergütung für solarthermisch erzeugten Strom („Prima“) in Spanien, die im September 2002 erlassen wurde. Die Kilowattstunde werde mit zirka 0,16 Euro vergütet, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen möglich sei. Die wirtschaftliche Attraktivität erhöht sich zudem bei Einstieg in einen möglichen Emissionsrechte-Handel.

Mit der EU hat die Solar Millenium AG nach eigenen Angaben im Januar 2003 ein Subventionsvertrag in Höhe von 5 Millionen Euro ab Baubeginn unterzeichnet. Die Förderung gewähre bereits dieses Jahr 150.000 Euro für vorbereitende Arbeiten und brauche nicht zurückgezahlt werden („verlorener Zuschuss“). Die prinzipiellen genehmigungsrechtlichen Abklärungen seien zu 50% im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) der Bundesregierung gefördert worden. Innovationen und Erfahrungen aus diesem Programm fließen in die Kraftwerksplanung ein. Die Projektentwicklung in Andalusien erfreue sich einer sehr guten Presse und einer positiven Einstellung seitens der örtlichen Bevölkerung; von den politischen und behördlichen Gremien erhalte die Solar Millennium AG ein außerordentlich großes Maß an Unterstützung, so das Unternehmen. Das Genehmigungsverfahren sei bereits weit fortgeschritten. Alle erforderlichen Unterlagen (Bauanträge, Umweltverträglichkeitsstudie) seien bereits 2002 von den Standortgesellschaften (Milenio Solar S.A. und Andasol 2 S.A.) eingereicht worden; erste Teilanträge seien bereits positiv beschieden worden. Die Anträge auf Kraftwerksgenehmigung und auf Landumwidmung seien inzwischen in den entsprechenden Amtsblättern veröffentlicht worden. Im Dezember 2002 sei auch der Antrag zur Einspeisung des Stroms beim zuständigen spanischen Netzbetreiber gestellt worden, so die Solar Millenium AG.

16.07.2003   Quelle: Solar Millenium AG

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