Solar betriebene Ferkelfußbodenheizung fünf Jahre in Betrieb

Über die eigenen vier Wände hinaus gedacht hat Landwirt Bauer aus der Nähe von Ingolstadt, der seit fünf Jahren auch seinen Ferkelstall mit Sonne und Holz beheizt. Das berichtet der Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V. in einer Pressemitteilung.  „Die Kombination von Sonnenkollektor und Holzkessel ist ideal. Die Wärme, die die Solaranlage im Sommer produziert und die […]

Über die eigenen vier Wände hinaus gedacht hat Landwirt Bauer aus der Nähe von Ingolstadt, der seit fünf Jahren auch seinen Ferkelstall mit Sonne und Holz beheizt. Das berichtet der Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V. in einer Pressemitteilung.  „Die Kombination von Sonnenkollektor und Holzkessel ist ideal. Die Wärme, die die Solaranlage im Sommer produziert und die wir für das Wohnhaus nicht brauchen, nutzen wir für den Ferkelstall, der rund um’s Jahr beheizt werden muss“, fasst der sechsundzwanzigjährige Landwirt zusammen. „In Schlechtwetterperioden und im Winter heizen wir mit Holz nach.“

Auf die Idee gekommen sei die Familie, als sie vor sechs Jahren von einer kombinierten Holz-/Ölheizung auf die Nutzung ausschließlich erneuerbarer Energien umsteigen wollte. Zur gleichen Zeit stand die Modernisierung des Schweinestalls an, für den ebenfalls eine Heizung benötigt wurde. „Ohne Heizung geht heute in der Ferkelerzeugung nichts mehr. Die Ferkel wachsen nicht, der Qualitätsstandard wird nicht erreicht“, erläutert Bauer. Der Holzkessel war sei bereits das, aber das Einheizen im arbeitsreichen Sommer lästig. So entschied sich der Landwirt, Sonnenenergie auch für den Stall nutzen. Gemeinsam mit der Firma Solarring vom Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V. sei eine Lösung für Wohnhaus und Ferkelstall gefunden worden. Auf dem Dach des Wohnhauses wurde ein 40-Quadratmeter großer Sonnenkollektor für Heizung und Warmwasser installiert. Über eine Erdleitung ist ein zusätzlicher, ausgekoppelter Heizungskreislauf mit dem gut wärmegedämmten Stall verbunden. Hier beheizt die Solaranlage die Wärmeplatten für den Nachwuchs von 60 Mutterschweinen. Zur Überbrückung sonnenarmer Tage wird die Sonnenwärme in einem 4.000 Liter-Pufferspeicher mit integriertem 200 Liter-Brauchwasserbehälter gespeichert. Scheint die Sonne einmal länger nicht, wird für die Nachheizung der Stückholzkessel genutzt. Das Holz hierfür stammt aus dem heimischen Wald.

„Rund zwei- bis dreitausend Liter Heizöl sparen wir in einem Jahr durch die Solaranlage ein“, freut sich der Landwirt, der von Mai bis September kaum einheizen muss. „Außerdem: Alles, was wir zuheizen, brauchen wir nicht zuzufüttern. Mit Sonnenenergie ist es doppelt kostensparend, und wir schonen die Umwelt.“ Solarwärmeanlagen für Heizung und Warmwasser werden vom Bundesumweltministerium mit 125 Euro pro angefangenen Quadratmeter Kollektorfläche gefördert. Der Fördersatz gilt für Anträge, die bis zum 15. Oktober diesen Jahres gestellt werden. Danach gilt ein Fördersatz von 110 Euro pro angefangenen Quadratmeter.

Das Land Baden-Württemberg fördert Biomasseheizungen mit dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) 2003. In der Regel werden 35 Prozent der Kosten für Heizkessel, Pufferspeicher und Steuerung (abzüglich Mehrwertsteuer) übernommen. Nähere Informationen beim Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V. (http://www.solar-einkauf.de) unter der Rufnummer 0 70 73 / 51 99, per Fax unter 0 70 73 / 91 37 87 oder per E-Mail unter info@solar-einkauf.de. Weitere Informationen und Förderanträge für Solarwärmeanlagen gibt es bei der BAFA im Internet unter http://www.bafa.de oder telefonisch unter 0 61 96 / 908 – 625. Über das Agrarinvestitionsförderungsprogramm informieren die Landwirtschaftsämter in Baden-Württemberg.

06.08.2003   Quelle: Solar-Einkaufsgemeinschaften e.V.

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