Solarverbände warnen vor drohendem Marktstillstand

Das Ende Juni dieses Jahres ausgelaufene 100.000 Dächer-Programm zur Förderung von Solarstromanlagen muß dringend ersetzt werden. Andernfalls drohen nach Aussagen der Solarindustrie im nächsten Jahr Schließungen von Solarfabriken in Folge ausbleibender Kunden und Finanzierungszusagen.  Das berichten der Bundesverband Solarindustrie (BSi) und die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in einer Pressemitteilung. Beide Verbände vertreten zusammen über 500 deutsche […]

Das Ende Juni dieses Jahres ausgelaufene 100.000 Dächer-Programm zur Förderung von Solarstromanlagen muß dringend ersetzt werden. Andernfalls drohen nach Aussagen der Solarindustrie im nächsten Jahr Schließungen von Solarfabriken in Folge ausbleibender Kunden und Finanzierungszusagen.  Das berichten der Bundesverband Solarindustrie (BSi) und die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in einer Pressemitteilung. Beide Verbände vertreten zusammen über 500 deutsche Solarunternehmen. Zwar sei eine Auffanglösung im Rahmen der geplanten EEG-Novelle vorgesehen, aus Sicht der Industrieverbände kommt sie jedoch zu spät.

Die Neufassung des Gesetzes zum Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) müsse unbedingt noch in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden, fordern die Verbände. Eine Bundestagsinitiative zur Sicherung des Solarstandortes Deutschland durch eine beschleunigte Gesetzesnovelle sei überfällig, so die übereinstimmende Meinung von BSi und UVS. „Weitere Verzögerungen bei der Gesetzesnovelle führen zu einem Abbruch des Solarbooms, zu Schließungen deutscher Solarfabriken und zu einem Verlust deutschen Technologievorsprungs“, warnt UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig. BSi und UVS erinnern in diesem Zusammenhang an die Zusage der Politik, nach Auslaufen des 100.000 Dächer-Programms eine nahtlose Anschlussregelung zu finden.

In den letzten Jahren sei es der Solarwirtschaft auf Grund attraktiver Markteinführungsinstrumente und erheblicher Anstrengungen gelungen, Deutschland neben Japan weltweit zum Spitzenreiter bei der Solarstromtechnologie (Photovoltaik) zu machen, einer der wichtigsten Schlüsseltechnologien der Zukunft. Seit 1998 wurde nach Auskunft der Solarverbände über eine Milliarde Euro in den Auf- und Ausbau deutscher Solarfabriken investiert und rund 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Nicht zuletzt die zinsgünstigen Solarstromkredite im 100.000 Dächer-Programm hätten die Photovoltaik-Nachfrage und damit auch die Produktionskapazitäten deutscher Solarfabriken verzehnfacht. „Dieser Entwicklung droht nun der Fadenriss. Bereits ein Marktstillstand von einem halben Jahr wäre das Aus für viele Solarfabriken“, befürchtet BSi-Geschäftsführer Gerhard Stryi-Hipp.

Der vorliegende Gesetzesentwurf von Bundesumweltminister Jürgen Trittin sehe zwar einen Ersatz der zinsgünstigen Solarkredite des 100.000 Dächer-Programms vor, es sei jedoch absehbar, dass er auf Grund der schweren Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit der Nutzung der Windenergie erst im Sommer nächsten Jahres in Kraft trete, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung von BSi und UVS.

29.08.2003   Quelle: BSi; UVS

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