Neues Solarzentrum Mecklenburg Vorpommern in historischem Gebäude
Ein Zukunftsprojekt des Landtages Mecklenburg Vorpommern wurde am 13.09.03 eingeweiht: Das Solarzentrum in Wietow bei Wismar ist untergebracht in einem sanierten Gutshaus, das eine gelungene Symbiose aus historischer Bausubstanz, modernsten Baustoffen und neuer Energietechnik darstellt. Atmungsaktiver Dämmputz, Regenwassernutzung und Pelletsheizung, gekoppelt mit einer thermischen Solaranlage sind nur einige der ökologischen Maßnahmen, die im Solarzentrum zur Anwendung kommen.
Exklusivster und dennoch unauffälliger Bestandteil des energetischen Gesamtkonzepts sind drei Photovoltaikanlagen auf und vor dem Gebäude. Bereits seit Ende letzten Jahres speist die dachintegrierte Photovoltaikanlage mit monokristallinen Solarzellen Solarstrom in das öffentliche Stromnetz ein. Insgesamt sind auf dem nach Süden ausgerichteten Hauptdach und auf der Ost-Giebelfläche 278 Solarziegel des Typs Terra Piatta-Solar von Pfleiderer mit einer Spitzenleistung von 15,6 Kilowatt (kWp) installiert. Die zweite Solarstromanlage fällt dem Betrachter fast nicht auf, sofern er sich nicht auf dem Dach des Gebäudes befindet. Auf dem schwach nach Westen geneigten Dach des Seitenflügels ist noch eine ThyssenKrupp-Solartec-Anlage installiert. Die mit Unisolar-Dünnschichtsolarmodulen bestückten Stehfalzbahnen bringen auf zirka 7 kWp Spitzenleistung.
Als Weltneuheit wurden die von der Architektin Astrid Schneider entwickelten solaren Fensterläden präsentiert, deren Prototypen die beiden Fenster links und rechts des Haupteingangs zieren. Sie wurden hergestellt in Zusammenarbeit mit den Firmen Colt und Solarnova. Im Endausbau sollen Solar-Läden mit Glas-Glas-Modulen und einer installierten Gesamt-Spitzenleistung von rund 1,4 kWp den Solarstrom über Modul-Wechselrichter in das Netz einspeisen. Neben der Solartechnik ist auch aufwendige Messtechnik in Form einer Wetterstation auf dem Dach installiert. Über Computer und Datenlogger können die aufgenommenen Messwerte und Wechselrichterdaten gespeichert und ausgewertet werden. Ein Großdisplay im Eingangsbereich des Gutshauses visualisiert die PV-Anlagen.
18.09.2003 Quelle: Solar Initiative Mecklenburg-Vorpommern e.V. (SIMV e.V.)