Allianz pro Schiene: Eigenheimzulage nur mit Kind und ohne Auto

Im Zusammenhang mit der zur Zeit im Vermittlungsausschuss diskutierten Abschaffung der Eigenheimzulage hat die Allianz pro Schiene eine neue Lösung vorgeschlagen: Gefördert werden sollen nur noch Haushalte mit mindestens einem Kind und ohne Auto.   Mit dieser Reform könnten nach Angaben der Allianz pro Schiene soziale und ökologische Politikziele erreicht werden: Die Familienförderung und eine […]

Im Zusammenhang mit der zur Zeit im Vermittlungsausschuss diskutierten Abschaffung der Eigenheimzulage hat die Allianz pro Schiene eine neue Lösung vorgeschlagen: Gefördert werden sollen nur noch Haushalte mit mindestens einem Kind und ohne Auto.   Mit dieser Reform könnten nach Angaben der Allianz pro Schiene soziale und ökologische Politikziele erreicht werden: Die Familienförderung und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen und 35 Wirtschaftsunternehmen, darunter die Umweltverbände BUND und NABU.

„Die CDU blockt bei der Streichung der Eigenheimzulage mit der Begründung, Familien müssten gefördert werden. Tatsächlich wird die Zulage nicht für Kinder, sondern für den Garagenbau ausgegeben“, erklärte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. In 3- oder 4-Personenhaushalten gebe es oft mehr Autos als Kinder. Autofreie Wohnprojekte, „ohne Stress durch Verkehrslärm und Abgase, und ohne Angst, die Kinder zum Spielen auf die Strasse zu lassen“, seien kinderfreundlicher als die „obligatorische Doppelgarage“, so Flege. Autofreie Wohngebiete in Hamburg, Freiburg, Münster und München erfreuen sich laut Allianz pro Schiene großer Beliebtheit, was lange Wartelisten belegten.

Die vorgeschlagene Reform der Eigenheimzulage würde nach Auffassung der Allianz zudem dafür sorgen, dass Familien stärker berücksichtigt würden, die tatsächlich einer Förderung bedürfen. Es sei zu erwarten, dass sich nicht alle Bauherren für autofreies Wohnen entscheiden. Dies vermindere den Kreis der Geförderten und erweitere den finanziellen Handlungsspielraum. „Wenn jemand eine staatliche Bauförderung bekommt, sollte es sozial und ökologisch begründet sein“, so Flege.

Die Allianz pro Schiene weist auf den „besorgniserregenden“ Flächenverbrauch in Deutschland hin. Täglich würden nach wie vor 117 Hektar für Siedlungs- und Verkehrsflächen zugebaut. Allein der Verkehr beanspruche mittlerweile eine Fläche in der Größe des Landes Thüringen. „Die bisherige Eigenheimzulage fördert den Flächenverbrauch und muss ökologisch umgestaltet werden“, betonte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses. Die von Autos beanspruchte Fläche in Deutschland sei inzwischen größer als alle Wohnflächen. Eine Kopplung der Eigenheimzulage an autofreies Wohnen stärke den öffentlichen Verkehr und vermindere so den Flächenverbrauch.

13.12.2003   Quelle: Allianz pro Schiene

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