Emissionshandel: Erste Erfahrungen mit der Emissionsmengen-Erhebung

In den meisten Bundesländern endete am 5.Dezember 2003 die Frist für die Erhebung der CO2-Emissionen durch die Betriebe. Diese Daten bilden die Grundlage für den so genannten nationalen Allokationsplan und sind daher von großer Bedeutung für die Behörden. Erfahrungen der DEKRA Umwelt GmbH zeigen, dass bei der Datenerhebung teilweise erhebliche Schwierigkeiten zu bewältigen waren.   […]

In den meisten Bundesländern endete am 5.Dezember 2003 die Frist für die Erhebung der CO2-Emissionen durch die Betriebe. Diese Daten bilden die Grundlage für den so genannten nationalen Allokationsplan und sind daher von großer Bedeutung für die Behörden. Erfahrungen der DEKRA Umwelt GmbH zeigen, dass bei der Datenerhebung teilweise erhebliche Schwierigkeiten zu bewältigen waren.   Generell seien die Betriebe auf die Erhebung recht gut vorbereitet gewesen und hätten den Großteil der erforderlichen Daten innerhalb kurzer Zeit verfügbar gemacht, heißt es in einer DEKRA-Pressemitteilung. Dies gelte besonders für die Mengen der eingesetzten Brennstoffe und der Produkte, die mit Einsatz dieser Brennstoffe hergestellt wurden. Schwieriger sei gewesen, Unterlagen über die Genauigkeit dieser Daten zu erhalten. Häufig sei nicht bekannt, mit welcher Genauigkeit die Brennstoffmengen ermittelt werden, die vom Lieferanten in Rechnung gestellt wurden.

Eine größere Hürde hätte jedoch die vom Bundesumweltministerium zur Verfügung gestellte Software zur Datenerhebung dargestellt, so die DEKRA. Einige Betriebe hätten Probleme gehabt, das Programm zu starten. Aber auch Betriebe, welche die Software starten konnten, hätten Schwierigkeiten gehabt, weil die Benutzeroberfläche des Programms anders aufgebaut sei, als die Benutzer es von ihren Microsoft-Applikationen gewohnt waren. Zum anderen seien einige der verwendeten Schlüsselbegriffe nicht gut definiert und so für die Benutzer schwer zu fassen gewesen. Auch sei die Dokumentation zur Software nicht sehr verständlich, kritisiert die DEKRA. Dies gelte besonders für den „Schnelleinstieg“. Etliche Benutzer seien überfordert gewesen und hätten auch nicht die Zeit gehabt, sich gründlich einzuarbeiten. Deshalb stelle sich die Frage ob die Daten, die jetzt den Länderbehörden zur Verfügung stehen, wirklich vollständig und „richtig“ genug seien, um als Grundlage für den nationalen Allokationsplan zu dienen.

Unklar sei für einige Betriebe auch gewesen, ob sie unter den Emissionshandel fallen oder nicht. Beispielsweise sei ein Betrieb von der Landesbehörde aufgefordert worden, Daten über seine Emissionen zu liefern – der Anlagentyp des Betriebs sei aber von der Bundesbehörde explizit als nicht zum Emissionshandel zugehörig eingestuft worden. In einem anderen Fall sei ein Betrieb von der Behörde nicht angeschrieben worden, obwohl Anlagen nach Anhang I der Richtlinie 2003/87/EG vorhanden waren und der Betrieb damit zu den Teilnehmern des Emissionshandels zähle.

Unter dem Strich sei festzuhalten, dass viele Betriebe froh gewesen seien, für die Bearbeitung der Behördenanfragen auf externe Sachverständige wie zum Beispiel die DEKRA Umwelt GmbH zurückgreifen zu können. Dies hätte ihnen vor allem die Zeit raubende Einarbeitung in die Software erspart. Darüber hinaus sei so eine kompetente Diskussion darüber ermöglicht worden, wie der Betrieb optimal abgebildet werden kann, um Nachteile bei der Vergabe der CO2-Zertifikate zu vermeiden. Schließlich markiere diese Datenerhebung erst den Beginn des Emissionshandels, betont die DEKRA. Ab 2006 sollen jährlich Berichte über die Emissionsmengen geliefert werden. Daher sei es für die Betriebe sinnvoll, gut vorbereitet zu sein.

22.12.2003   Quelle: DEKRA Umwelt GmbH

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