Solarwärme: VolkswagenStiftung unterstützt Projekt in Zentralasien

Die Universität Kassel erhält von der VolkswagenStiftung rund 350.000 Euro für ein deutsch-kirgisisches Kooperationsprojekt. Ein Wissenschaftlerteam um Professor Dr. Klaus Vajen vom Institut für Thermische Energietechnik der Universität Kassel will einen neuen Typ einer solarthermischen Anlage zur Warmwassererzeugung konstruieren, gemeinsam mit Kollegen der kirgisischen Staatsuniversität für Bauwesen, Transport und Architektur in Bishkek.  Neben begleitenden wissenschaftlichen […]

Die Universität Kassel erhält von der VolkswagenStiftung rund 350.000 Euro für ein deutsch-kirgisisches Kooperationsprojekt. Ein Wissenschaftlerteam um Professor Dr. Klaus Vajen vom Institut für Thermische Energietechnik der Universität Kassel will einen neuen Typ einer solarthermischen Anlage zur Warmwassererzeugung konstruieren, gemeinsam mit Kollegen der kirgisischen Staatsuniversität für Bauwesen, Transport und Architektur in Bishkek.  Neben begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen geht es auch darum, den Betrieb der Anlage mit Hilfe moderner Simulations- und Optimierungsmethoden effizient zu gestalten. Zur Erwärmung des Frischwassers werden sowohl die Umgebungswärme als auch die Solarstrahlung genutzt.

Die Ausgangssituation in Kirgisistan ist eine besondere, heißt es in der Pressemitteilung der VolkswagenStiftung: Die Technologie der kombinierten Nutzung von Umgebungswärme plus Sonnenenergie sei bislang vor allem im Umfeld der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten der ehemaligen Sowjetunion von Bedeutung, da es dort mit Frischwasser gespeiste Durchlauf-Fernwärmenetze gebe. Unter den speziellen geo-klimatischen Rahmenbedingungen (kaltes Wasser, hohe Außentemperatur) lasse sich über die Sonnenkollektoren ein Energieertrag erzielen, der weit über den normalerweise in Mitteleuropa erzielbaren liege. Das mache diese Technologie wirtschaftlich interessant. Der ökonomische Nutzen paare sich zudem mit einem ökologischen, denn das Projekt ziele auf eine bessere Ausbeute bei einem erneuerbaren Energieträger. Und sollte später eine industrielle Serienproduktion möglich werden, würde dies neben sinkendem Verbrauch fossiler Energieträger auch eine Verbesserung der Umweltsituation vor Ort mit sich bringen.

Vorgesehen ist ein System, das aus den Komponenten Luftkollektor, Luft-Wasser-Wärmeaustauscher und einem unabgedeckten wasserdurchströmten Kollektor besteht. Dieses solarthermische Mehrkomponentensystem soll in zwei Versionen auf dem Dach der Fernwärmezentrale der kirgisischen Hauptstadt Bishkek installiert werden: zum einen auf der Grundlage importierter deutscher Produkte, parallel dazu basierend auf kirgisischer Technologie. Die Kollektoren beider Experimentiersysteme bedecken zusammen eine Fläche von etwa 200 Quadratmetern. Die Partner erhoffen sich neben den Aspekten Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und vor Ort zu etablierender Technologie auch wichtige Impulse für die Entwicklung und Verankerung der thermischen Solartechnik in Kirgisistan – besonders mit Blick auf die Verbesserung der Forschungsinfrastruktur, die Aus- und Weiterbildung von Wissenschaftlern sowie den Know-how-Transfer.

09.01.2004   Quelle: VolkswagenStiftung; Universität Kassel, Institut für Thermische Energietechnik

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