Bauern und Naturschützer legen Eckpunkte für den Ausbau der Bioenergie fest

Ökologie und Ökonomie müssen bei einer Ausweitung des Energiepflanzenanbaus nicht im Widerspruch stehen. Darüber waren sich Referenten aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz einig bei einem Perspektivforum des Bundesverbands BioEnergie e.V. (BBE) und der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Erstmals hatten sich Vertreter der verschiedenen Bereiche in Berlin getroffen, um gemeinsam die Rahmenbedingungen zu gestalten.   […]

Ökologie und Ökonomie müssen bei einer Ausweitung des Energiepflanzenanbaus nicht im Widerspruch stehen. Darüber waren sich Referenten aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz einig bei einem Perspektivforum des Bundesverbands BioEnergie e.V. (BBE) und der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Erstmals hatten sich Vertreter der verschiedenen Bereiche in Berlin getroffen, um gemeinsam die Rahmenbedingungen zu gestalten.   Biomasse sei bei weitem der interessanteste erneuerbare Energieträger, so der Bundesverband BEE in einer Pressemitteilung. Sie kann nicht nur gespeichert und nach Bedarf eingesetzt werden, sondern birgt außerdem eine Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten. Zu der nutzbaren Biomasse aus deutschen Wäldern kommen die Erträge eigens angebauter Energiepflanzen hinzu. Vor allem hier gelte es jedoch rechtzeitig abzuwägen, wo welche Rohstoffpflanzen für Wärme, Strom oder Treibstoffe angebaut werden sollen, so der BEE. Da ökonomische und ökologische Erwägungen gleichermaßen wichtig seien, hatten BBE und FNR Bauern und Naturschützer in Berlin an einen Tisch geholt, um sich abzustimmen.

„Der Energiepflanzenanbau in Deutschland hat das Zeug, wirklich ein tragfähiger Pfeiler der Energieversorgung zu werden, aber wir stehen erst am Anfang“, brachte Gerd Sonnleitner vom Deutschen Bauernverband e.V. die Situation auf den Punkt. Mit den Vertretern des Naturschutzes war er sich einig, dass in Deutschland erhebliche Potenziale bestehen: die Zahlen schwanken zwischen 2 bis 4 Millionen Hektar. Um diese Ackerfläche ökologisch und ökonomisch zu bewirtschaften, müssten jedoch neue ackerbauliche Konzepte entwickelt werden. Ein Beispiel dafür gab Prof. Konrad Scheffer von der Universität Kassel mit dem Bioenergiehof Obernjesa. Biomasse kommt dort in einem natürlichen Ökosystem zum Anbau und wird anschließend in einer Biogasanlage in Energie umgewandelt.

Die Vorgaben des Naturschutzes für Artenvielfalt, der Schutz des Bodens vor Erosion und Nährstoffauswaschung oder der Erhalt von Naturschutzflächen stehen keinesfalls im Widerspruch zu einer Ausweitung des Energiepflanzenanbaus, betonen BEE und Bauernverband. „Im Rahmen einer natur- und umweltschutzverträglichen Land- und Forstwirtschaft ist ausreichender Raum für den Ausbau der Bioenergie“ stellte Dr. Bernhard Dreher vom Bundesumweltministerium fest. Nun gelte es, gemeinsam für eine sinnvolle Ausweitung des Energiepflanzenanbaus aktiv zu werden und ihm auch politisch die Wege zu bereiten.

20.02.2004   Quelle: Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE)

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