DLR-Studie: „Erneuerbare“ werden Energieträger der Zukunft

„Erneuerbare Energien sind verlässliche Garanten für eine zukunftsfähige Energieversorgung“. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie, die am 18.03.2004 von Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Rahmen einer Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Wie die Bevölkerung weiterhin sicher mit Energie versorgt werden kann, haben Wissenschaftler unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) […]

„Erneuerbare Energien sind verlässliche Garanten für eine zukunftsfähige Energieversorgung“. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Studie, die am 18.03.2004 von Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Rahmen einer Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Wie die Bevölkerung weiterhin sicher mit Energie versorgt werden kann, haben Wissenschaftler unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in verschiedenen Szenarien aufgezeigt.  Die Studie hebt auch darauf ab, wie die noch vorhandenen fossilen Ressourcen effizient genutzt und wie gleichzeitig die betriebs- und volkswirtschaftlichen Belastungen verträglich gestaltet werden können. Das DLR hat für die Studie mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie zusammengearbeitet.

Wird der energiepolitische Einstieg in die Nutzung erneuerbarer Energien jetzt vorgenommen, können die Weichen für eine Ablösung der fossilen Energieträger bis zur Jahrhundertmitte gestellt sein, so das Fazit der Studie. Voraussetzung sei jedoch, dass die politischen Akteure in die Lage versetzt werden, die Auswirkungen eines Ausbauprozesses und seine Wirkungen bereits heute möglichst genau beurteilen zu können.

In ihrer Analyse hätten die Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Joachim Nitsch vom Institut für Technische Thermodynamik alle wesentlichen zu erwartenden Auswirkungen auf die Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft betrachtet, so das DLR in einer Pressemitteilung. Die heute genutzten Techniken für erneuerbare Energien befänden sich in einer frühen Phase der Marktentwicklung und ihre Kosten seien noch höher als jene der konventionellen Konkurrenzsysteme. Wie die Kostenentwicklung in volkswirtschaftlich sinnvollen Ausbaustrategien in mehreren Dekaden bewältigt werden kann, sei daher ebenfalls Gegenstand der Untersuchung gewesen. Ebenso untersuchten die Forscher die Umweltauswirkungen und die Potenziale der Erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung von Landschafts- und Naturschutzbestimmungen.

Verschiedene Szenarien wurden aufgestellt: von rein technisch-strukturell nutzbaren erneuerbaren Energiepotenzialen (Variante Basis) bis zu einer Variante „NaturschutzPlus“, die langfristig auch unter strengen Naturschutzauflagen für die Nutzung erneuerbarer Energien zur Verfügung stehe. Neben den Naturschutzvarianten haben die Wissenschaftler ihre Szenarien nach dem Energiebedarf in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr unterschieden sowie nach verschiedenen Preisvarianten, die je nach angenommener Entwicklungstendenz berechnet wurden.

Letztlich müsse jeder Verbrauchssektor seinen Fahrplan für den Ausbau der erneuerbaren getrennt bestimmen. Die Vorreiterrolle werde weiterhin der Stromversorgung zugeschrieben. Wenn die bereits eingeleitete Wachstumsdynamik fortgesetzt wird, könne der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 die 30 Prozent-Marke überschreiten. Im Wärmemarkt könne der Wachstumsprozess erst nach einem geforderten „Wärmegesetz“ beginnen. Bis 2050 sei aber auch hier ein Anteil von 45 Prozent möglich.

Ein konsequenter Ausbau könne dann in der zweiten Jahrhunderthälfte zu einer vollständigen Ablösung fossiler Energieträger führen, unter anderem auch durch den sukzessiven Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft, so die Autoren der Studie.

Eine Kurzfassung der Studie „Ökologisch optimierter Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland“ kann herunter geladen werden.
beim Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Berlin unter http://www.bmu.de

19.03.2004   Quelle: DLR

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