NABU kritisiert Stoibers Energiekonzept als Risiko für den Wirtschaftsstandort

Der Naturschutzbund NABU hat das am 05.05.2004 von Ministerpräsident Edmund Stoiber vorgestellte energiepolitische Gesamtkonzept als „Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ bezeichnet. „Kurzfristig kann die CSU vielleicht mit populären Aussagen zum Benzinpreis am Stammtisch punkten, langfristig aber ist ihre Strategie nicht nur umwelt- sondern auch wirtschaftspolitisch fatal“, sagte der politische NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.   So hätten […]

Der Naturschutzbund NABU hat das am 05.05.2004 von Ministerpräsident Edmund Stoiber vorgestellte energiepolitische Gesamtkonzept als „Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ bezeichnet. „Kurzfristig kann die CSU vielleicht mit populären Aussagen zum Benzinpreis am Stammtisch punkten, langfristig aber ist ihre Strategie nicht nur umwelt- sondern auch wirtschaftspolitisch fatal“, sagte der politische NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.   So hätten die derzeitigen Preissteigerungen beim Benzin nichts mit der Ökosteuer zu tun, sondern seien lediglich ein Vorgeschmack darauf, was unweigerlich passieren werde, wenn das Öl knapp wird und energiehungrige Nationen den Markt leer kaufen. „Das Lamentieren über hohe Energiepreise führt letztlich nur dazu, dass wir heute die Augen vor den Herausforderungen der Zukunft verschließen und unseren Nachkommen ein wirtschaftliches Desaster hinterlassen“, so Miller. Völlig indiskutabel seien auch Stoibers Ausführungen zur Zukunft der Atomenergie. „Wer sich vehement der Suche nach einer nationalen Lösung der Endlagerfrage entzieht, hat sich längst bei Fragen zur Zukunft der Atomenergie disqualifiziert“, erklärte Miller.

Die Zukunft gehöre weder der selbstgewählten Abhängigkeit von fossilen Energieträgern noch dem Rückgriff auf „energiepolitische Auslaufmodelle“ wie der Atomkraft, heißt es in der NABU-Pressemitteilung. Um beim Klimaschutz voran zu kommen und sich zugleich von Importen unabhängig zu machen, müsse die Nutzung heimischer erneuerbarer Energien deutlich gestärkt werden, so Miller: „Zum Glück werden wichtige energiepolitische Weichen bei der „renewables 2004“ Anfang Juni in Bonn gestellt und nicht beim Energiekongress in München, stellt Miller fest.

05.05.2004   Quelle: NABU

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