Solares Bauen: Mit Sonne und 2,5 Kubikmeter Holz über den Winter

Sonnenkollektoren und eine Stückholzheizung sorgen im Haus der Straubinger Familie Diergardt für Heizwärme. Die Fassade des Gebäudes ist aus Holz, das Süddach komplett verglast, und auch die Ausrichtung quer zur Straße fällt aus dem Rahmen. Dank der Holzständerbauweise mit ihren sehr guten Dämmeigenschaften, der großen Solarwärmeanlage auf dem Dach und der konsequenten Ausrichtung nach Süden […]

Sonnenkollektoren und eine Stückholzheizung sorgen im Haus der Straubinger Familie Diergardt für Heizwärme. Die Fassade des Gebäudes ist aus Holz, das Süddach komplett verglast, und auch die Ausrichtung quer zur Straße fällt aus dem Rahmen. Dank der Holzständerbauweise mit ihren sehr guten Dämmeigenschaften, der großen Solarwärmeanlage auf dem Dach und der konsequenten Ausrichtung nach Süden kann das Haus ausschließlich mit Sonne und Holz geheizt werden. „Nur zweieinhalb Ster Brennholz haben wir in unserem ersten Winter verbraucht“, freut sich Volker Diergardt. „Insgesamt brauchten wir nur 14 Mal nachzuheizen: das erste Mal am 22. November, das letzte Mal am 13. Februar. Ansonsten sorgt bei uns die Sonne für Wärme.“   Das Bau- und Heizkonzept des Sonnenhause wurde von dem Straubinger Architekten Georg Dasch und Partnern gemeinsam entwickelt. Bei diesem Niedrigstenergiehaus werden mindestens 50 Prozent des Wärmeenergiebedarfs für Heizung und Warmwasser durch eine Solaranlage gedeckt, der Restbedarf im Idealfall durch eine moderne Biomasseheizung. Hierfür sind große Sonnenkollektoren auf einem Süddach mit geeigneter Neigung, ein entsprechend dimensionierter Solarspeicher und eine sehr gute Wärmedämmung erforderlich: Das 41 Grad steile Süddach wird komplett für die Energieerzeugung durch die Sonne genutzt. 60 Quadratmeter Sonnenkollektoren sorgen für Wärme, 30 Quadratmeter Photovoltaikmodule für Strom. Der Solarstrom wird in das öffentliche Netz eingespeist, die Wärmeenergie fließt in den Solarspeicher. Der stählerne Solartank ist in die Wohnfläche integriert und reicht vom Keller bis in das Erdgeschoss. Dort steht der Speicher, der mit 20 Zentimeter Zellulosematerial an der Außenseite isoliert ist, zentral zwischen Wohnzimmer, Küche und Flur. Rund 75 Prozent des Wärmebedarfs für eine Wohnfläche von 220 Quadratmeter werden allein durch die Sonne gedeckt. Im Winter wird mit einer 25-Kilowatt-Stückholzheizung nachgeheizt.

Optimale Wärmedämmung ermöglicht hohen Solaren Deckungsgrad

Damit ein so hoher solarer Deckungsgrad erreicht werden kann, wurde das Gebäude sehr gut wärmegedämmt. Ein wesentlicher Faktor ist die Holzständerbauweise, bei der die Räume zwischen den einzelnen Holzschichten mit Dämmmaterial gefüllt sindZu dem vorteilhaften Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,12 (=U-Wert bzw. früherer K-Wert) trägt auch das Dach bei, das ebenfalls in Holzständerbauweise errichtet ist. Von den rund 40 Zentimetern Stärke sind 24 plus 12 Zentimeter Dämmung. Dritter Punkt sind die Fenster. Die Holzfenster besitzen eine außenseitige Aluschale und dreifache Isolierverglasung. Außenjalousien dienen als Sonnenschutz.

19.09.2004   Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V., Georg Dasch

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