UmweltBank-Vorstand warnt vor Verteilungskämpfen um Öl

In der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Bank & Umwelt“ (B&U), weist UmweltBank-Vorstand Horst P. Popp auf mögliche globale Auseinandersetzung um die Ölreserven hin. In einem Gespräch mit Ingeborg Schäuble, Vorsitzende der Welthungerhilfe, erläutert Popp die Zusammenhänge von Umweltschäden, Unterernährung und Ressourcenverbrauch.  „Die Zeit läuft uns davon. Und nicht nur bei der Bekämpfung des Hungers in der […]

In der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Bank & Umwelt“ (B&U), weist UmweltBank-Vorstand Horst P. Popp auf mögliche globale Auseinandersetzung um die Ölreserven hin. In einem Gespräch mit Ingeborg Schäuble, Vorsitzende der Welthungerhilfe, erläutert Popp die Zusammenhänge von Umweltschäden, Unterernährung und Ressourcenverbrauch.  „Die Zeit läuft uns davon. Und nicht nur bei der Bekämpfung des Hungers in der Welt. In 40 Jahren werden wohl die Ölreserven zu Ende gehen, und die Verteilungskämpfe beginnen schon viel früher. Denn die, denen das Öl ausgeht oder für die es unbezahlbar wird, werden das nicht einfach so über sich ergehen lassen. Wir laufen meines Erachtens geradewegs auf eine globale Auseinandersetzung um die Ölreserven zu, wenn wir nicht schleunigst das Steuer herumreißen“, sagt Popp.

Energiewende dringend geboten

Einfach wegzuschauen und weiterzumachen wie bisher sei nicht mehr drin, so der Vorstand der UmweltBank. „Wir brauchen die Trendwende bei der Entwicklungshilfe, und wir brauchen auch die Wende hin zu erneuerbaren Energien. Und zwar ohne weitere Verzögerungen. Für beide gilt: Es gibt keine Ausreden, niemand muss auf irgendwelche noch ausstehenden politischen Entscheidungen warten. Jeder kann die Sache selbst in die Hand nehmen, sich selbst engagieren“, so Popp

Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit gefordert

Auch die Unternehmen in Deutschland können laut Ingeborg Schäuble zu einer nachhaltigen Wachstumsstrategien beitragen Die vor vier Jahren von UN-Generalsekretär Kofi Annan gegründete, weltweite Plattform „Global Compact“ sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, an der sich auch einige deutsche Unternehmen beteiligen. Doch bisher gebe es noch keine unabhängige Kontrollinstanz, welche die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards überprüfen könnten, weil sich die Industrie bisher wenig kooperativ zeige.

Einheitliche soziale und ökologische Standards seien ein wichtiger Anhaltspunkt. Popp plädiert dafür eine nachhaltige Entwicklung nicht allein den Politikern und Großunternehmen zu überlassen. Auch die kleinen Unternehmen könnten einen wichtigen Beitrag leisten, zum Beispiel über Förderfonds, wie den Umweltförderfonds der UmweltBank. Das habe Wirkung auch über Deutschland hinaus. Und auf Dauer gesehen sei es auch ökonomisch sinnvoller, nachhaltig und zukunftsorientiert zu handeln, so der Chef der UmweltBank.

29.11.2004   Quelle: UmweltBank AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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