Griechenland will mehr Solarstrom nutzen

Die Griechische Regierung will innerhalb der kommenden sechs Monate die bürokratischen Hürden für den Anschluss von Solarstromanlagen reduzieren und die Einspeisevergütung verbessern. Das sagte der Vizeminister im griechischen Entwicklungsministerium am 6. Dezember bei einem Besuch von 12 Solarunternehmern aus Deutschland.  Vom 5. bis 8. Dezember 2004 hatte der Bundesverband Solarindustrie e.V. (BSi) in Zusammenarbeit mit […]

Die Griechische Regierung will innerhalb der kommenden sechs Monate die bürokratischen Hürden für den Anschluss von Solarstromanlagen reduzieren und die Einspeisevergütung verbessern. Das sagte der Vizeminister im griechischen Entwicklungsministerium am 6. Dezember bei einem Besuch von 12 Solarunternehmern aus Deutschland.  
Vom 5. bis 8. Dezember 2004 hatte der Bundesverband Solarindustrie e.V. (BSi) in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Griechischen Außenhandelskammer (AHK) eine Unternehmerreise für Solarfirmen nach Athen organisiert. Die Reise wurde durchgeführt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai).

4,5 Megawatt installierte PV-Leistung Ende 2004

Die griechische Regierung habe dem deutschen Besuch eine große Bedeutung zugemessen, was durch die Eröffnungsrede von Entwicklungsminister Sioufas deutlich geworden sei, so der BSi. Sioufas habe sich für eine verstärkte Nutzung der Erneuerbaren Energien in Griechenland ausgesprochen. Neben den 12 deutschen Unternehmern nahmen 34 Unternehmer und Solarexperten aus Griechenland teil. Auf dem Programm stand am ersten Tag die Information über den griechischen Solarmarkt. Derzeit werden pro Jahr Solarstromanlagen mit rund 900 Kilowatt Spitzenleistung in Griechenland installiert, vor allem im Bereich autonomer Systeme für den Kommunikationsbereich. Ende 2004 soll eine Photovoltaik-Leistung von insgesamt 4,5 Megawatt (MWp) installiert sein, davon etwa zwei Drittel in autonomen Systemen.

Bürokratie und niedrige Einspeisevergütung als Hemmnisse

Beim Besuch des griechischen Entwicklungsministeriums hatte die deutsch-griechische Unternehmergruppe die Chance, dem zuständigen Vizeminister Salagoudis ihre Probleme zu schildern. Diese gründen laut BSi vor allem in einem sehr bürokratischen Verfahren für den Anschluss von netzgekoppelten Anlagen und der geringen Einspeisevergütung, die zwischen 6,4 und 8,2 Cent pro Kilowattstunde liegt.

Solarstrom am Flughafen; Besuch im Solarinstitut

Am zweiten Tag wurden Erfahrungen bei der Durchführung von Projekten in Griechenland vorgestellt und diskutiert. Die Reisegruppe nahm an der offiziellen Einweihung der 5-kWp-Solarstromanlage auf der Metrostation des neuen Flughafens in Athen teil, die in deutsch-griechischer Kooperation erstellt und von den RWE Schott Solar, EcoSun, SMA und Rosendahl gesponsert wurde. Im Zugangsbereich zur neuen Metrostation informieren zwei Displays über die Solarstromtechnik und den Ertrag der Anlage.

Zum Abschluss der Reise besuchte die Reisegruppe das größte griechische Solarinstitut, das Center for Renewable Energy Sources (CRES). Die Abteilungsleiter für Photovoltaik und Solarthermie stellten aktuelle Projekte vor. Bei der Solarwärme konzentrieren sich die Anstrengungen in Griechenland auf Großanlagen in Hotels und im Gewerbe sowie auf die solare Kühlung. Die Reise habe den deutschen und griechischen Unternehmern ausreichend Gelegenheit geboten, Kontakte zu knüpfen und Geschäftsideen auszutauschen, so der BSi. Es werde erwartet, dass bei einer Verbesserung der Rahmenbedingungen der griechische Photovoltaikmarkt sehr schnell wachse.

22.12.2004   Quelle: BSi   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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