Stromkonzerne: BUND fordert Offenlegung aller Zuwendungen an Politiker

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die völlige Offenlegung aller Zuwendungen an Politiker seitens der Stromkonzerne verlangt. Die Kritik führender Vertreter der Oppositionsparteien am Ausbau erneuerbarer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung erscheine in völlig neuem Licht, wenn klar werde, wer alles auf den Gehaltslisten von Unternehmen der Strombranche stehe.   Einige dieser Unternehmen […]

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die völlige Offenlegung aller Zuwendungen an Politiker seitens der Stromkonzerne verlangt. Die Kritik führender Vertreter der Oppositionsparteien am Ausbau erneuerbarer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung erscheine in völlig neuem Licht, wenn klar werde, wer alles auf den Gehaltslisten von Unternehmen der Strombranche stehe.   Einige dieser Unternehmen hätten jahrelang Stimmung gegen eine umweltfreundlichere Energieerzeugung gemacht und dabei immer wieder auch Unterstützung von Politikern erhalten, so der BUND in einer Pressemitteilung.

40 Politiker auf der Gehaltsliste der RWE?

Der RWE-Führung liege angeblich eine Liste mit den Namen von rund 40 Politikern vor, die Gehalt aus dem Konzern beziehen, heißt es in der BUND-Pressemitteilung. Bei den Stromversorgern Eon und EnBW solle es ähnliche Verstrickungen geben. „Der Fall Laurenz Meyer scheint nur die Spitze des Eisbergs zu sein. Plötzlich stehen alle Politiker im Zwielicht, die Geld von Unternehmen beziehen, die gegen das Fördern umweltfreundlicher Stromerzeugung sind“, sagte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. „Das Reden von überteuerten Energien aus Wind, Sonne oder Biomasse, das Anprangern einer angeblichen Verspargelung der Landschaft mit Rotoren, das Herbeireden einer fiktiven Atomrenaissance – all dies könnte auch Handeln nach dem Motto ‚Wes Brot ich ess, des Lied ich sing‘ sein“, so Zahrnt weiter.

Um die Unabhängigkeit bei politischen Entscheidungen herzustellen, müsse der Verfilzung aller Parteien mit der Industrie Einhalt geboten werden, fordert der BUND. Erste Maßnahme dafür sei die transparente Darstellung sämtlicher Zuwendungen auf den Internetseiten von Abgeordneten und Spitzenpolitikern.

22.12.2004   Quelle: BUND   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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