FDP: Trittins Projekt Windkraft ist „entzaubert“

„Die Stimmung ist in Deutschland mittlerweile deutlich gegen die Windkraft umgeschlagen. Hauptursache dafür bleibt das sture Vorgehen von Umweltminister Jürgen Trittin beim Ausbau der Windkraft und der Streit mit Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement über eine gemeinsame Zukunftsstrategie für die Energieversorgung.“ Das erklärte die Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für erneuerbare Energien, Angelika Brunkhorst zur Diskussion über den weiteren […]

„Die Stimmung ist in Deutschland mittlerweile deutlich gegen die Windkraft umgeschlagen. Hauptursache dafür bleibt das sture Vorgehen von Umweltminister Jürgen Trittin beim Ausbau der Windkraft und der Streit mit Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement über eine gemeinsame Zukunftsstrategie für die Energieversorgung.“ Das erklärte die Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für erneuerbare Energien, Angelika Brunkhorst zur Diskussion über den weiteren Ausbau der Windkraft in Deutschland und zur Pressekonferenz des Bundesverbandes Windenergie am 25.01.2005.   Die Gesamtleistung der im Jahr 2004 installierten Windkraftanlagen in Deutschland habe mit knapp über 2.000 Megawatt (MW) „satte“ 23 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen, so Brunkhorst in einer Pressemitteilung. Jetzt blieben nur noch Offshore-Projekte und der Export, um den deutschen Windkraftbauern langfristig einen Markt zu sichern.

„Jürgen Trittin hat die Windkraft mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach vorne gepeitscht. Viele Anleger stiegen angesichts festgelegter Einspeisevergütungen ein. Aufgrund nicht erfüllter Ertragsprognosen erlebten einige Investoren aber bereits ein böses Erwachen“, heißt es in der FDP-Pressemitteilung. Wenn die Stromnetze künftig nicht explizit für die Windkraft ausgelegt würden, wie in der „dena-Studie“ untersucht, und der Windkraftstrom in ein Erzeugungsmanagement eingebunden werde, würden weitere Anleger ihren zugesagten Renditen hinterher weinen, erwartet Brunkhorst.

Nur reale Effizienzsteigerung von 3,7 Prozent sichert gleichbleibende Renditen

Der Bundesverband Windenergie beschwere sich über eine „wachsende Anzahl an Genehmigungshindernissen, wodurch immer mehr Projekte aufgrund unsinniger Auflagen an den Rand der Wirtschaftlichkeit gedrängt werden“, zitiert die FDP-Sprecherin. Selbstverständlich müsse es auch für Windkraftanlagen im Genehmigungsverfahren natürliche Grenzen geben. Bisher habe die Windkraft zu oft Vorfahrt gehabt, so dass sich die Branche jetzt nur schwer auf Einschränkungen einstellen wolle. Auch bei der Genehmigung neuer Höchstspannungsleitungen würden die Auflagen für alle gelten, auch für die Windkraft. Die degressive Förderung durch das EEG für Neuanlagen verlange von den Anlagenbauern eine jährliche reale Effizienzsteigerung von 3,7 Prozent, um weiterhin gleich bleibende Renditen für die Investoren bieten zu können. „Was passiert aber, wenn sich diese technischen Fortschritte nicht so einfach Jahr für Jahr realisieren lassen?“, fragt Brunkhorst. „Zerbricht dann die Windkraftbranche an dem Prinzip, das sie groß gemacht hat, der Einspeisevergütung?“ Mit freier Marktwirtschaft habe das nichts zu tun.

Die Windkraft sei unbestritten eine umweltfreundliche Technologie, wobei Deutschland über Spitzentechnologie in diesem Segment verfüge, betont Brunkhorst. Die von verschiedener Seite deutlich gewordene Kritik lasse nur hoffen, dass es gelinge, in Deutschland die Diskussion um die Windkraft wieder auf eine Basis mit mehr Konsens und ohne Ideologien zu stellen. Nur dann ließen sich die tatsächlichen, ökonomischen und ökologischen Chancen der Windkraft nutzen und ausbauen. „Weniger ist auch in diesem Falle wahrscheinlich mehr“, erklärte Brunkhorst.

25.01.2005   Quelle: FDP-Bundestagsfraktion   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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