Biomasse-Verstromungsanlage in Hagen-Kabel eingeweiht

„Die Biomassenutzung ist in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung unter Klima- und Umweltgesichtspunkten unschlagbar. Dies gilt insbesondere, wenn der Brennstoff zur Erzeugung von Strom und Prozesswärme aus der Produktion kommt, wie hier in Hagen“, sagte NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann am 14.04.2005 bei der offiziellen Einweihung der Biomasse-Verstromungsanlage (BVA) Hagen-Kabel in Hagen.  Auch sei die zwischen der Mark-E […]

„Die Biomassenutzung ist in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung unter Klima- und Umweltgesichtspunkten unschlagbar. Dies gilt insbesondere, wenn der Brennstoff zur Erzeugung von Strom und Prozesswärme aus der Produktion kommt, wie hier in Hagen“, sagte NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann am 14.04.2005 bei der offiziellen Einweihung der Biomasse-Verstromungsanlage (BVA) Hagen-Kabel in Hagen.  Auch sei die zwischen der Mark-E Aktiengesellschaft und dem Unternehmen Stora Enso Kabel geschlossene Energiepartnerschaft zukunftsweisend, so der Minister weiter. „Die von beiden Unternehmen gemeinsam geplante und gebaute holzbasierte Biomasse-Verstromungsanlage sorgt für eine effiziente und effektive Energieerzeugung, die sowohl den spezifischen Anforderungen vor Ort gerecht wird als auch die spezifischen Vorteile vor Ort optimal nutzt“, sagte Horstmann.

160 Millionen Kilowattstunden Strom aus Holz

Die BVA hat eine elektrische Leistung von 20 Megawatt. Bei einer erwarteten jährlichen Stromproduktion von rund 160 Millionen Kilowattstunden können damit rein rechnerisch über 40.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden. Zusätzlich werden der Turbine nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung stündlich rund 25 Tonnen Prozessdampf für die Papierproduktion der Stora Enso entnommen. Von den jährlich etwa 214.000 Tonnen Festbrennstoffen auf Holzbasis (Rinde, Kappholz, Sägemehl und -späne sowie Altholz), die in dem Kraftwerk zur Strom- und Dampferzeugung zum Einsatz kommen, können allein rund 70.000 Tonnen Brennmaterial direkt von Stora Enso zur Verfügung gestellt werden. „Umweltfreundlicher und effizienter kann die Energiebereitstellung hier nicht erfolgen. Und genauso stellt sich Nordrhein-Westfalen eine effiziente Energieversorgung der Zukunft vor: Eine auf den jeweiligen Standort und die jeweilige Nutzung individuell angepasste Versorgungsstruktur“, so der Minister.
Nordrhein-Westfalen ist laut Infrastrukturministerium bundesweiter Spitzenreiter bei der Stromerzeugung aus Biomasse. Etwa 90 Prozent der Biomasse entfallen auf das Holz. Die Verbrennung speziell dieses Rohstoffs hat einen ganz besonderen Klima schonenden Vorteil: Sie ist CO2-neutral. Bei der Verbrennung von Holz wird nur die während des Wachstums aufgenommene Menge CO2 wieder freigesetzt. Für die in der BVA vorgesehene Betriebszeit von 8.000 Stunden ergibt sich nach Berechnungen des Ministeriums eine jährliche CO2-Minderung von etwa 160.000 Tonnen gegenüber einem modernen Kohlekraftwerk. „Stora Enso leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Selbstverpflichtung der deutschen Papierindustrie, die bis 2012 eine CO2-Reduktion von 35 Prozent gegenüber den Werten des Jahres 1990 anstrebt“, betonte der NRW-Infrastrukturminister.

Investition von 50 Millionen Euro schafft 25 Arbeitsplätze

Nicht zuletzt biete der Betrieb der Biomasse-Verstromungsanlage mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro 25 Mitarbeitern einen dauerhaften und qualifizierten Arbeitsplatz, so der Minister weiter. Insgesamt arbeiten in Nordrhein-Westfalen mittlerweile etwa 15.000 Beschäftigte in über 2.100 Firmen im Bereich der erneuerbaren Energien. „Die regenerativen Energien sind ein fester und zunehmender Bestandteil unseres Energiemixes, sagte Dr. Horstmann. Ziel sei , die Stromerzeugung auf der Basis erneuerbarer Energien technologisch voranzubringen und ihre Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit zu erreichen, damit sie ihren Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen leiste. „Ich messe dabei der Biomasse die größten Entwicklungschancen zu, weil NRW hier – anders als beim Wind – sehr günstige Standortbedingungen bietet und Strom aus Biomasse stetig in die Netze eingespeist werden kann“, so Horstmann.

17.04.2005   Quelle: Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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