Wirtschaftsforscher erwarten Preisanstieg bei Öl und Erdgas

Die Preise für Öl und Erdgas in Deutschland werden im nächsten halben Jahr voraussichtlich steigen. Dagegen werde besonders bei der Kohle ein stabiles Preisniveau erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Energiemarktbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.   Dabei handelt es sich um eine halbjährliche Umfrage unter mehr als 200 Experten aus […]

Die Preise für Öl und Erdgas in Deutschland werden im nächsten halben Jahr voraussichtlich steigen. Dagegen werde besonders bei der Kohle ein stabiles Preisniveau erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Energiemarktbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.   Dabei handelt es sich um eine halbjährliche Umfrage unter mehr als 200 Experten aus Wissenschaft, Energieversorgungs-, Energiehandels- und Energiedienstleistungsunternehmen zu ihren Erwartungen bezüglich der kurz- und mittelfristigen Entwicklung an den nationalen und internationalen Energiemärkten. Bei Strom und Rohöl halten sich für die nächsten sechs Monate jeweils die Erwartungen steigender und stagnierender Preise die Waage. Auf Sicht von fünf Jahren sei allerdings bei allen Energieträgern mit einer weiteren Verteuerung zu rechnen, heißt es in der ZEW-Pressemitteilung.

Weiter steigender Ölpreis

Trotz des derzeit hohen Ölpreises erwarten 42 Prozent der befragten Experten in den kommenden sechs Monaten einen steigenden Preis für Rohöl. 47 Prozent rechnen mit stagnierenden und 11 Prozent mit sinkenden Preisen. Auf Sicht von fünf Jahren gehen die Experten von weiter steigenden Preisen aus: 72 Prozent erwarten steigende, 19 Prozent stagnierende und 9 Prozent sinkende Rohölpreise. Gründe für die hohen Ölpreise könnte eine „Spekulationsblase“, aber auch die begrenzten Produktionskapazitäten bei gleichzeitig steigender Nachfrage sein. Die Reservekapazitäten befinden sich laut ZEW derzeit mit rund einer Million Barrel pro Tag auf dem niedrigsten Stand der vergangenen 20 Jahre.

Erdgas: steigende Preise bedingt durch Ölpreisbindung

Beim Erdgas gehen 65 Prozent der befragten Experten von steigenden Preisen in den kommenden sechs Monaten aus, 33 Prozent erwarten stagnierende Preise, und lediglich 2 Prozent meinen, dass die Preise sinken werden. Die deutliche Mehrheit, mit der die Teilnehmer für die kommenden sechs Monate steigende Preise erwarten, sei vermutlich auf die Ölpreisbindung des Erdgases zurückzuführen, so das ZEW. In den kommenden fünf Jahren erwarten 74 Prozent der Befragten steigende, 20 Prozent stagnierende und 6 Prozent sinkende Gaspreise.

Steigende Strompreise auch in den kommenden fünf Jahren

Beim Strom rechnen 50 Prozent der befragten Experten im kommenden halben Jahr mit steigenden Preisen, etwa 47 Prozent gehen von stagnierenden Strompreisen aus, und nur 3 Prozent rechnen mit sinkenden Preisen. Auf Sicht der nächsten fünf Jahre geht die deutliche Mehrheit von 77 Prozent von steigenden Strompreisen aus. 18 Prozent erwarten stagnierende und lediglich 5 Prozent sinkende Strompreise.

Weitere Informationen zur Preisentwicklung bei Energieträgern sowie zu energiepolitischen Fragestellungen enthält die aktuelle Energiemarkt-Beilage der ZEWnews Juli/August 2005 unter ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/zn/Energiemarkt0705.pdf

08.08.2005   Quelle:   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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