Latentwärmespeicher: Energie sparen bei der Klimatisierung

Seit Jahren unterstützt die Nürnberger Staedtler-Stiftung die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule am Ort. So auch bei einem Projekt, in dem sich das hochschuleigene Institut für Energie und Gebäude (ieg) der Untersuchung von Latentwärmespeicher-Materialien und deren Verwendung widmen wird. Durch einen Förderbetrag in Höhe von 34.000 Euro werde es nun möglich, Simulationen für die Klimatisierung von Gebäuden vorzunehmen und […]

Seit Jahren unterstützt die Nürnberger Staedtler-Stiftung die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule am Ort. So auch bei einem Projekt, in dem sich das hochschuleigene Institut für Energie und Gebäude (ieg) der Untersuchung von Latentwärmespeicher-Materialien und deren Verwendung widmen wird. Durch einen Förderbetrag in Höhe von 34.000 Euro werde es nun möglich, Simulationen für die Klimatisierung von Gebäuden vorzunehmen und damit bereits im Vorfeld von Bauvorhaben den optimalen Einsatz intelligenter Materialien zu planen., berichtet die Fachhochschule in einer Pressemitteilung.  Bei diesen Materialien handelt es sich Baustoffe, wie zum Beispiel Dämmplatten, in deren Inneren sogenannte „PCM“ (Phase Change Materials) verarbeitet sind, die in der Lage sind, Wärme zu speichern. Die PCM – Plastikkügelchen, die Parafinwachs enthalten – schmelzen bei Hitzeeinwirkung, binden die Wärme und geben sie nicht weiter. Werden sie in modernen verglasten Gebäuden verbaut, heizen diese sich im Sommer nicht so stark auf, im Winter wiederum halten sie umgekehrt die Heizwärme in den Räumen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch intelligente Verwendung der innovativen Produkte ist es möglich, den Energieverbrauch für Klimatisierung oder Heizung deutlich zu senken. Anfang August 2005, übergab Stiftungs-Vorstand Dr. Werner Grandi den Scheck über die Fördersumme für das Forschungsprojekt mit dem offiziellen Titel „Latentwärmespeicher- Materialien – Modellbildung und Entwicklung eines Berechnungsverfahrens für innovative Bauprodukte“.

Labortests und Simulationen – Verzicht auf aktive Klimatisierung

Im Forschungsprojekt des ieg werden PCM-Baustoffe zunächst Labortests in der hochschuleigenen Klimakammer unterzogen, um die genauen Eigenschaften zu messen. „Im Anschluss werden wir dann entsprechende Software-Module entwerfen, um Szenarien für alle beliebigen Bau-Objekte zu simulieren“, erklärt Projekt-Leiter Dipl.-Ing. (FH) Arno Dentel, „Damit ist es uns möglich, ein geeignetes Beurteilungs- und Berechnungsverfahren für Produkte mit Latentwärmespeicher-Materialien zu entwickeln.“ Architekten und Bauherren könnten künftig schon im Vorfeld untersuchen lassen, wo und wie der Einsatz sinnvoll ist, um Spareffekte zu erzielen. „Diese Simulationen können auch bereits in der Planungsphase die späteren Raumtemperaturen im Gebäude genau vorausberechnen“, weiß ieg-Leiter Prof. Dr. Wolfram Stephan, „Auf eine aktive Klimatisierung mit den damit verbundenen Kosten und Umweltbelastungen kann somit also verzichtet werden.“

Weitere Informationen im Internet unter http://www.ieg.fh-nuernberg.

15.08.2005   Quelle: Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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