BUND startet Aktionstour für Klimaschutz und fordert Kyoto-Folgeabkommen

„Wir wollen nicht im Treibhaus leben – Ihre Stimme für den Klimaschutz!“ ist die Botschaft der am 16.08.2005 am Potsdamer Platz in Berlin gestarteten Städtetour des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern wirbt der Umweltverband in den kommenden Wochen an 27 Orten mit einem mobilen Treibhaus für mehr Entschlossenheit beim […]

„Wir wollen nicht im Treibhaus leben – Ihre Stimme für den Klimaschutz!“ ist die Botschaft der am 16.08.2005 am Potsdamer Platz in Berlin gestarteten Städtetour des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern wirbt der Umweltverband in den kommenden Wochen an 27 Orten mit einem mobilen Treibhaus für mehr Entschlossenheit beim globalen Klimaschutz.  Auf einer Weltkarte im Innern des begehbaren Treibhauses hat der Umweltverband den Wissensstand zu den dramatischen Folgen des Klimawandels in verschiedenen Regionen der Erde dargestellt. Die Besucher des Treibhauses können eigene Porträtfotos zusammen mit einer Klimaschutz-Botschaft an die im Dezember im kanadischen Montreal stattfindende Weltklimakonferenz schicken. Der BUND fordert von den Teilnehmerstaaten der Konferenz, das Kyoto-Protokoll weiter zu entwickeln und über das Jahr 2012 hinaus zu verlängern.

150 Millionen Klima-Flüchtlinge bis Mitte des Jahrhunderts erwartet

„Das Treibhaus steht für das, was auf uns zukommt, wenn der CO2-Ausstoß nicht drastisch sinkt“, warnt BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm. Erwärme sich die Atmosphäre nur um wenige Grad, gerate das Klima völlig aus dem Gleichgewicht. Durch die Klimaerwärmung breiteten sich heute schon in Deutschland durch Zecken übertragene Krankheiten wie die Borreliose aus. Erschreckend seien auch die Meldungen über das Auftauen der sibirischen Böden und die Freisetzung des klimaschädlichen Methans. Das könnte die globalen Temperaturen weit schneller steigen lassen als bisher angenommen. „Und bis Mitte des Jahrhunderts droht eine Zunahme der weltweiten Klima-Flüchtlinge auf 150 Millionen. Wenn die Industriestaaten die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas nicht entscheidend reduzieren, werden die Folgen nicht mehr zu beherrschen sein“, so Timm.

Kohle und Atom durch regenerative Energien ersetzen

Deutschland habe bisher bei internationalen Klimaverhandlungen eine positive Rolle gespielt. Davon dürfe es keine Abstriche geben, betont der BUND. Auch auf nationaler Ebene gebe es noch große Reserven beim Klimaschutz. Der Umweltverband fordert, die Energieträger Kohle und Atom bei der Erneuerung des deutschen Kraftwerksparks durch regenerative Energien und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zu ersetzen. Außerdem könnten mehrere hunderttausend neue Arbeitsplätze bei der Wärmedämmung von Gebäuden und der Anwendung neuer Techniken zur Stromeinsparung geschaffen werden.

Die Klimaschutz-Botschaften sind im Internet zu finden unter http://www.bund.net/klimatour

16.08.2005   Quelle:   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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