US-Botschaft in Genf: Vorzeigeobjekt für solare Architektur eingeweiht

Die neu gestaltete Solarfassade der U.S. Mission Geneva ist am 31.08.2005 eingeweiht geworden. Das berichtet die SunTechnics Solartechnik GmbH in einer Pressemitteilung. Die Sanierung sei genutzt worden, um die Botschaft mit der größten gebäudeintegrierten Photovoltaik-Anlage des Kantons Genf auzustatten. Das Projekt zeige beispielhaft, wie sich bereits vorgegebene Flächen optimal für die umweltfreundliche Energiegewinnung nutzen lassen. „Insgesamt […]

Die neu gestaltete Solarfassade der U.S. Mission Geneva ist am 31.08.2005 eingeweiht geworden. Das berichtet die SunTechnics Solartechnik GmbH in einer Pressemitteilung. Die Sanierung sei genutzt worden, um die Botschaft mit der größten gebäudeintegrierten Photovoltaik-Anlage des Kantons Genf auzustatten. Das Projekt zeige beispielhaft, wie sich bereits vorgegebene Flächen optimal für die umweltfreundliche Energiegewinnung nutzen lassen.
 
„Insgesamt vier verschiedene Befestigungstechniken demonstrieren die Bandbreite photovoltaischer Einsatzmöglichkeiten, von fassadenintegrierten Lösungen bis hin zu Aufdach-Systemen“, berichtet Sylvère Leu, Geschäftsführer von SunTechnics. Kevin Moley, UN-Botschafter der USA in Genf, Pamela Pitzer Willeford, U.S. –Botschafterin in der Schweiz und sowie General Charles E. Williams, Leiter der Overseas Buildings Operations (OBO) des State Department nahmen die Solarstromanlagen im Beisein zahlreicher Gäste offiziell in Betrieb.

Öffentliches Zeichen für umweltfreundliche Energiegewinnung

Neuartig ist laut SunTechnics, dass mit Standardmodulen selbst bei einem bestehenden Gebäude eine überzeugende architektonische Integration realisiert wurde und das Gebäude aufgewertet wird. Künftig liefern die Anlagen an Conference Centre und am Hauptgebäude mit einer Spitzenleistung von insgesamt rund 118 Kilowatt Strom in das öffentliche Netz. Genug, um damit den jährlichen Energiebedarf von über 20 Privathaushalten zu decken. Alle Konstruktionen seien nach den strengen Vorgaben von US-Normen durchgeführt worden, beispielsweise dem National Electric Code NEC, die hohe Sicherheitsstandards und die Qualitätssicherung von Arbeitsabläufen vorschreiben. Sämtliche Materialien wurden in Amerika beschafft. Ein großes Display im Eingangsfoyer wird künftig Besuchern die aktuellen Anlagedaten anzeigen. „Mit der neu gestalteten US-Botschaft wollen wir ein öffentliches Zeichen setzen für die umweltfreundliche Energiegewinnung. Zugleich ist die Sanierung ein herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche internationale Kooperation“, erklärt General Williams.

Millimetergenaue Installation für perfekte Integration

Die vier verschiedenen Anlagentypen sind auf dem Hauptgebäude und dem an der Südwestfront angrenzenden Conference Center und Stair Tower installiert. Die Süd-West-Fassade des Hauptgebäudes ist mit „SunShades“ ausgestattet, die mit einem Neigungswinkel von 65 Grad in die Brüstung oberhalb der Fensterreihen eingepasst sind. 350 Module sind über geschweißte Aluminiumkonsolen wie eine Markise installiert. „Die millimetergenaue Installation der Module exakt im vorgesehenen Winkel sorgt für eine perfekte Integration. Die Modulreihen übernehmen als Zusatzfunktion die Verschattung und helfen so, eine optimale Raumklimatisierung zu erreichen“, erklärt Sylvère Leu. Seitlich eingefügte gerahmte „blank panels“ sorgen für die passgenaue Montage und fangen etwaige Verschattungen durch die säulengegliederte Fassade auf. Die seitlich an der Fassadengliederung verlaufenden Kabelkanäle werden ausgespart und maßgeschneidert umfasst. Von unten schützt ein vormontiertes Lochblech die Konstruktion. So wird das Einnisten von Vögeln verhindert, die Module werden hinterlüftet und gleichzeitig wird der integrierende Charakter der gesamten Konstruktion betont. Zusammen mit zwei Modulreihen, die zusätzlich an der Süd-Ost-Fassade angebracht sind, wird über die SunShades insgesamt eine Spitzenleistung von rund 58 kW erzielt.

25 Kilowatt PV-Leistung in der Senkrechten

An der Süd-Ost- und Süd-West-Seite des Conference Centers sowie an der Süd-West-Fassade des 20 Meter hohen Treppenhauses am Hauptgebäude ist die Solartechnik vertikal vorgehängt. Ein spezielles Profilsystem aus Edelstahl-Kantteilen ermöglichte eine plane und einfache Montage der Solarfläche. Die Module wurden in die Kantteile eingehängt und mit Schrauben gesichert. Die Fassaden-Anlagen produzieren Solarstrom mit einer Gesamtspitzenleistung von rund 25 Kilowatt.

„Power-Light-Technik“: Rahmenlose Module in der Horizontalen

Mit einem speziellen Installationssystem werden auch die Flachdächer von Conference Center und Hauptgebäude für die Energiegewinnung genutzt: Die Module sind horizontal installiert, so dass die Anlagen mit einem Neigungswinkel von Null Grad wie eine glatte Fläche auf der Hausoberseite liegen. Bei dieser „Power-Light-Technik“ werden rahmenlose Laminatmodule in quadratische, genutete Leichtbetonsockel mit Wärmedämmung eingefügt. Auch diese Anlage besitzt eine Multifunktionalität: Stromerzeugung und gleichzeitige Wärmedämmung. Die Flächenlast ist minimal. Der Unterbau ist luftdurchlässig konstruiert und hält auch großen Windkräften stand. Die Spitzenleistung der Dachanlagen beträgt insgesamt rund 25 Kilowatt. Am Hauptgebäude ist zudem ein Sonnensegel mit einer Spitzenleistung von rund 10 Kilowatt seitlich in Süd-Ost-Ausrichtung angebracht. 36 großflächige Doppelglas-Module sind auf einer speziellen Stahlkonstruktion kantenbündig mit einem Neigungswinkel von 35 Grad auf der Fassade abgestützt. Das Segel ist aufgrund der Höhe von über 20 Metern und der geografischen Lage hohen Windkräften ausgesetzt. Für die nötige Stabilität sorgt eine zusätzliche Abstützung der Fassade. Darunter konnte als Zusatznutzen zur Stromerzeugung ein neuer benutzbarer Raum gewonnen werden.

01.09.2005   Quelle: SunTechnics Solartechnik GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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