Lüneburg: 7000 Menschen demonstrierten gegen Atomkraft und für Erneuerbare

Gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke und für den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien demonstrierten am 05.11.2005 in Lüneburg 7000 Menschen. Das berichten die Veranstalter in einer Pressemitteilung. Die Demonstranten wollten mit ihrem Protest deutlich machen, dass das von den Stromkonzernen geforderte Festhalten an der Atomenergie von einer klaren Mehrheit in der Gesellschaft abgelehnt werde. Die […]

Gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke und für den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien demonstrierten am 05.11.2005 in Lüneburg 7000 Menschen. Das berichten die Veranstalter in einer Pressemitteilung. Die Demonstranten wollten mit ihrem Protest deutlich machen, dass das von den Stromkonzernen geforderte Festhalten an der Atomenergie von einer klaren Mehrheit in der Gesellschaft abgelehnt werde. Die Demonstration sei ein Signal an die Berliner Verhandlungsrunden von Union und SPD, angesichts unlösbarer Entsorgungsprobleme und ständiger Unfallgefahren endlich auf die Atomkraft zu verzichten, heißt es in der Pressemitteilung von „x-tausendmal quer“.  Stattdessen soll nach dem Willen der Demonstranten stärker auf die vorhandenen Alternativen – Erneuerbare Energien, Energiesparen und Energieeffizienz gesetzt werden. Zu den Protesten hatten 40 Organisationen aufgerufen, darunter Anti-Atom-Initiativen, Umweltverbände, Förderer erneuerbarer Energien, Friedensgruppen und Globalisierungskritiker. Sie verstehen die Demonstration auch als Auftakt einer neuen Protestbewegung gegen die Energiepolitik der großen Koalition. Fortgesetzt werden sollen die Aktionen beim nächsten Castor-Transport in die oberirdische Atommüll-Lagerhalle nach Gorleben vom 19. bis 22. November.

„Profitinteressen werden über die Gesundheitsinteressen der Bevölkerung gestellt“

„Knapp 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl scheinen die verheerenden Folgen der Atomkraft keine Rolle mehr zu spielen“, erinnerte Renate Backhaus, Atomexpertin im BUND-Bundesvorstand, auf der Kundgebung. „Es werden wieder Profitinteressen über die Gesundheitsinteressen der Bevölkerung gestellt. Allen Lobbyisten der Atomkraft sei es ins Stammbuch geschrieben: Nur ein abgeschaltetes Atomkraftwerk ist ein sicheres AKW!“, so Backhaus. Fabio Longo, Vorstandsmitglied von EUROSOLAR, sagte: „Bezogen auf den Gesamtenergieverbrauch liegen die Erneuerbaren Energien in diesem Jahr zum ersten Mal vor der Atomenergie. Ohne den Druck der Anti-AKW-Bewegung wäre der Kampf für Energiealternativen aussichtslos. Niemand braucht für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Im Gegenteil: je schneller wir aussteigen, umso schneller können wir einsteigen, die Technik steht bereit.“

„Es kann noch schlimmer kommen“

„Jeder neue Transport in die oberirdische Gorlebener Zwischenlagerhalle zementiert den dortigen Endlagerstandort! Besonders jetzt wo in den Koalitionsverhandlungen über unsere Köpfe hinweg über unser Schicksal entschieden wird!“, sagte Stefan Simon von der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. „Wir waren mit dem sogenannten Ausstieg der rot-grünen Regierung nicht zufrieden. Aber es kann noch schlimmer kommen, und dagegen müssen wir zusammen kämpfen! Kommt wieder auf die Straße, wenn in zwei Wochen der Castor rollt!“, appellierte Simon.

06.11.2005   Quelle: x-tausendmal quer   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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