Kosten für Erneuerbare Energien erstmals gesunken

Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien sind in diesem Jahr erstmals gesunken, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Der Anteil des Ökostroms am Energiemix sei hingegen in der gleichen Zeit um mehr als zwanzig Prozent gewachsen. Das gehe aus einem aktuellen Papier des Bundesumweltministeriums hervor. Demnach koste die Förderung für Strom […]

Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien sind in diesem Jahr erstmals gesunken, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Der Anteil des Ökostroms am Energiemix sei hingegen in der gleichen Zeit um mehr als zwanzig Prozent gewachsen. Das gehe aus einem aktuellen Papier des Bundesumweltministeriums hervor. Demnach koste die Förderung für Strom aus erneuerbaren Energien in diesem Jahr 58 Millionen Euro weniger als im Jahr 2004.  Ingesamt belaufe sich die Förderung erneuerbarer Energien auf 2.422 Millionen Euro. Damit habe sich der Anteil des Stroms, der nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet wird, in den vergangenen 12 Monaten von 8,48 Prozent auf voraussichtlich 10,68 Prozent erhöht.

Bundesumweltministerium widerlegt VDEW-Aussagen

Mit diesen Angaben widerlege das Bundesumweltministerium den Lobbyverband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), der von steigenden Kosten für EEG-Strom ausgehe, heißt es in der Pressemitteilung der Informationskampagne. „Der VDEW [ist] bei seinen Berechnungen offenbar von unzutreffend niedrigen Annahmen zum Wert des nach EEG vergüteten Stroms ausgegangen. Wird hier nämlich, wie vom VDEW selber vorgeschlagen, auf den Börsenpreis für Grundlaststrom zurückgegriffen, ergeben sich auf Basis der vom [Verband der Netzbetreiber] VDN veröffentlichten Prognosen deutlich niedrigere Zahlen und insbesondere auch ein völlig anderer Trend“, zitiert die Kampagne aus dem Papier des Bundesumweltministeriums. So habe der VDEW bei seiner Abschätzung offenbar nicht berücksichtigt, dass der Preis für eine Kilowattstunde Grundlaststrom an der Leipziger Strombörse im Jahresmittel 2005 bei 4,2 Cent liege und damit gegenüber 2004, als eine Kilowattstunde noch bei 2,85 Cent gekostet habe, deutlich teurer geworden sei. Die durchschnittliche Vergütung für EEG-Strom liege hingegen seit Jahren fast unverändert bei 9 Cent pro Kilowattstunde. Bei insgesamt steigenden Strompreisen müssten die Verbraucher unter dem Strich daher immer weniger für die Förderung Erneuerbarer Energien aufwenden.

Erneuerbare Energien werden die Verbraucher bald entlasten

„Berücksichtigt man, dass EEG-Strom auch zur teuren Spitzenlast beiträgt und eine Kilowattstunde dann mehr als 7 Cent kostet, so schrumpfen die Mehrkosten für Erneuerbare Energien noch stärker“, sagt Dr. Simone Peter, Leiterin der Informationskampagne für Erneuerbare Energien. „Es ist damit absehbar, dass Erneuerbare Energien die Verbraucher bald entlasten werden“, so Peter. Dafür spreche auch, dass Strom aus Windenergie – er hat den größten Anteil am EEG-Mix – im Jahr 2005 um 300 Millionen Euro günstiger geworden sei, wie der Bundesverband Windenergie kürzlich bekannt gegeben habe. Auch die Volkswirtschaft profitiere immer mehr von erneuerbaren Energien: Wie der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) in Berlin jetzt mitteilte, machten heimische Erneuerbare Energien in diesem Jahr Öl-, Kohle- und Gasimporte im Wert von drei Milliarden Euro unnötig.

Das BMU-Papier ist im Internet zugänglich unter: http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/36181/

12.11.2005   Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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