Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft: Solares Wärmegesetz überfällig

Verbraucher werden in dieser Heizperiode deutlich mehr für Wärme bezahlen müssen als je zuvor, warnt die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in einer Pressemitteilung. Die Preise für Heizöl dürften gegenüber dem letzten Winter erneut um über 20 Prozent steigen, so die UVS. Schon die Heizperiode 2004/2005 habe nach Berechnungen des Bundes der Energieverbraucher zu Mehrbelastungen der Haushalte […]

Verbraucher werden in dieser Heizperiode deutlich mehr für Wärme bezahlen müssen als je zuvor, warnt die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) in einer Pressemitteilung. Die Preise für Heizöl dürften gegenüber dem letzten Winter erneut um über 20 Prozent steigen, so die UVS. Schon die Heizperiode 2004/2005 habe nach Berechnungen des Bundes der Energieverbraucher zu Mehrbelastungen der Haushalte in Höhe von rund 30 Prozent geführt. Aus Gründen des Verbraucher- und Klimaschutzes müsse das politische Engagement für den Ausbau der Solarwärme deutlich intensiviert werden, forderte die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft anlässlich der Eröffnung einer Fachtagung in Fürth.  Solarwärme stehe an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit und sei prädestiniert, die Abhängigkeit von Öl und Gas deutlich zu reduzieren sowie die Schäden ihrer Verbrennung einzudämmen, so die UVS.

Umstieg auf Erneuerbare gesetzlich beschleunigen

Immer mehr Banken und Wirtschaftsexperten warnen inzwischen vor einem weiteren Anstieg der Öl- und Gaskosten. Der Bund der Energieverbraucher und die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft raten Verbrauchern deshalb, sich vor weiter steigenden Heizkosten durch Nutzung der Sonnenwärme und verstärkte Wärmedämmung zu schützen. An die Politik appellierten beide Verbände bereits im Frühjahr, den Umstieg auf Wärme aus Solar-, Bio- oder Erdenergie gesetzlich zu beschleunigen. Dies sei unverzichtbar, um die Versorgung mit bezahlbarer Wärme langfristig zu sichern und explodierende Schadenskosten des Klimawandels zu verhindern.

„Fördertopf für Solarwärme muss dringend aufgestockt werden“

Bereits heute fördert der Staat den Einbau von Solarkollektoren mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten. Doch nur ein Bruchteil der Einnahmen aus der Ökosteuer fließe in die Solarförderung, so die UVS. „Der Fördertopf für Solarwärme muss dringend aufgestockt werden. Es ist inakzeptabel, dass nur jede 10. Heizungssanierung zum Anlass genommen wird, eine Solaranlage zu installieren“, kritisiert UVS-Geschäftsführer Carsten Körnig. Wärme aus erneuerbaren Energien müsse endlich zum Gesetzesstandard werden. Solarwärme sei für einen wirksamen Klimaschutz ebenso unverzichtbar wie für den Schutz der Verbraucher vor immer stärker steigenden Öl- und Gaspreisen, betont Körnig.

Bewilligungsstopp für Solarwärme-Zuschüsse

Den Einbau von Solarwärmeanlagen fördert das Bundesumweltministerium mit einem nicht zurückzuzahlenden Zuschuss von 105 – 135 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche. Angesichts der großen Nachfrage werden in diesem Jahr vom Bundesamt für Wirtschaft jedoch keine Anträge mehr bewilligt. Außerdem bietet die bundeseigene KfW-Förderbank für Modernisierer und Bauherren zinsgünstige Kredite für Solarwärmeanlagen bzw. die komplette solare Heizungssanierung an. Gemäß Berechnungen der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft kann mit einer fachmännisch geplanten sechs Quadratmeter großen Solarwärmeanlage der Warmwasserbedarf eines Vier-Personen-Haushaltes zum Duschen, Baden und Waschen im Jahresdurchschnitt zu 60 Prozent gedeckt werden. Wenn die Kollektorfläche größer gewählt wird, ist zusätzlich eine solare Unterstützung der Raumheizung möglich. Wer seine alte Heizung modernisiert und gleichzeitig eine Solarwärmeanlage einbaut, kann seine gesamten Heizkosten um 30 – 50 Prozent senken.

Experten rechnen mit massiv steigenden Kosten für Öl und Gas

Für den Zeitraum vom 1. Mai 2004 bis 30. April 2005 betrugen nach Erhebungen der Herausgeber des Fachmagazins „Brennstoffspiegel und Mineralölrundschau“ die Kosten für den üblichen Inhalt eines Heizöltankes von 3.000 Liter durchschnittlich 1.338 Euro. Dies seien 289 Euro beziehungsweise 27 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der gegenwärtige Preis liege bei 1.740 Euro. Auch langfristig ist nach Angaben von Branchenexperten mit massiv steigenden Kosten für Öl und Gas zu rechnen. So schreibt das Investmenthaus Goldmann Sachs in einer Ende März veröffentlichten Studie zur Entwicklung des Ölpreises: „Wir glauben, die Ölmärkte könnten gerade erst am Anfang einer Phase des Superanstiegs stehen“.

15.11.2005   Quelle: UVS   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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