Nordex gründet Joint Venture in China: Großauftrag über 200 MW gesichert

Die Nordex-Gruppe hat am 05.12.2005 einen Joint Venture-Vertrag zur lokalen Produktion von Windenergieanlagen der Megawattklasse in China unterzeichnet, berichtet die Nordex AG in einer Pressemitteilung. Partner von Nordex seien der regionale Energieversorger Ningxia Electric Power Group (40%) und die Ningxia Tianjing Electric Energy Development Group (10%), die unter anderem Kraftwerke betreibt und im Baugeschäft tätig […]

Die Nordex-Gruppe hat am 05.12.2005 einen Joint Venture-Vertrag zur lokalen Produktion von Windenergieanlagen der Megawattklasse in China unterzeichnet, berichtet die Nordex AG in einer Pressemitteilung. Partner von Nordex seien der regionale Energieversorger Ningxia Electric Power Group (40%) und die Ningxia Tianjing Electric Energy Development Group (10%), die unter anderem Kraftwerke betreibt und im Baugeschäft tätig ist.  Beide Unternehmen sind am Windpark „Helanshan“ beteiligt, der mit 110 Megawatt (MW) installierter Leistung das größte chinesische Projekt dieser Art ist und in den nächsten Jahren massiv ausgebaut werden soll. Unter der operativen Führung des Anlagenherstellers will die Nordex Wind Power Equipment Manufacturing Co. Ltd. künftig Windturbinen der Leistungsklasse 1,5 Megawatt in der Provinz Ningxia fertigen. Der erste Großauftrag für das Gemeinschaftsunternehmen sei bereits gesichert: Bis zum Jahr 2009 soll die Fertigung Projekte im Volumen von 200 MW bauen. Schon im kommenden Jahr produzieren die Partner nach Angaben der Nordex AG die ersten 26 Turbinen für China. Dabei sollen einige Anlagen noch in Deutschland gefertigt werden, um die Monteure aus China im Stammwerk zu trainieren.

Jahresproduktion von 200 Turbinen im Jahr geplant

Erst nachdem die Fertigungsqualität gesichert ist, werde die Lokalisierung schrittweise erhöht. Seit Ende 2005 müssen Lieferanten für chinesische Ausschreibungen eine lokale Wertschöpfung von mindestens 70 Prozent nachweisen. „Dieses Niveau wollen wir zügig erreichen“, erklärt Thomas Richterich, Vorstandsvorsitzender der Nordex AG. Hintergrund hierfür seien auch weitere von den Partnern geplante Windparkprojekte im Umfang von bis zu 600 MW. Sollte dieses Geschäftsvolumen mittelfristig realisiert werden, könnte das Joint Venture sein Werk auf eine Jahresproduktion von 200 Turbinen im Jahr ausbauen. Nordex verfügt nach eigenen Angaben bereits seit Jahren über umfangreiche Erfahrungen im Betrieb einer Turbinenproduktion in China. Im Jahr 1998 gründete der Hersteller ein Joint Venture für den Bau von 600 kW-Turbinen mit der Xi?an Aero Engine. Seitdem im Reich der Mitte vermehrt Großanlagen nachgefragt werden habe Nordex seine lokale Fertigung neu ausgerichtet. Bereits im Frühjahr 2005 nahm die Gesellschaft eine neue Rotorblattfertigung in Baoding in Betrieb. Hier produziert Nordex Komponenten für Turbinen der Baureihe N60/1.300 kW.

Chinesisches Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien soll zum 1. Januar 2006 in Kraft treten

Die Nordex Wind Power Equipment Manufacturing will nicht nur von der Projektentwicklung der Partner profitieren. Der chinesische Markt verspreche allgemein hohe Wachstumsraten für Hersteller von Windturbinen. So habe der chinesische Staat seit dem Jahr 2003 Konzessionsprojekte im Umfang von etwa 3.000 MW ausgeschrieben. Erst rund ein Drittel dieser Projekte seien vergeben. Zudem habe der Volkskongress Ende Februar 2005 ein Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien beschlossen, dass zum 1. Januar 2006 in Kraft treten soll. Die Tarife für Strom aus Windenergie seien zwar noch nicht fixiert, aber der Vergütungszeitraum solle voraussichtlich 30.000 Volllaststunden betragen (etwa 15 Jahre). So wolle Peking die in China installierte Kapazität von derzeit etwa 1.000 MW bis zum Jahr 2020 auf 30.000 MW erhöhen.

05.12.2005   Quelle: Nordex AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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