Solare Klimatisierung und große Solarstromanlagen mit Europäischen Solarpreisen ausgezeichnet

Den Europäischen Solarpreis 2005 in der Kategorie Industrielle und kommerzielle Unternehmen/Betriebe erhielt die Aachener Solitem GmbH für ihre Anlage zur Klimatisierung mit Sonnenwärme im Iberotel Sarigerme an der Türkischen Ägäisküste. Die Westfalenhallen Dortmund GmbH wurde als Betreiber ausgezeichnet für ihre 2.400 Quadratmeter große Solarstromanlage mit einer Spitzenleistung von 306 kWp. Ein weiterer Preis für Besitzer […]

Den Europäischen Solarpreis 2005 in der Kategorie Industrielle und kommerzielle Unternehmen/Betriebe erhielt die Aachener Solitem GmbH für ihre Anlage zur Klimatisierung mit Sonnenwärme im Iberotel Sarigerme an der Türkischen Ägäisküste. Die Westfalenhallen Dortmund GmbH wurde als Betreiber ausgezeichnet für ihre 2.400 Quadratmeter große Solarstromanlage mit einer Spitzenleistung von 306 kWp. Ein weiterer Preis für Besitzer und Betreiber ging an das Wankdorf Nationalstadion bei Bern in der Schweiz: Dort realisierten die Berner Kraftwerke (BKW FMB Energie AG) die erste Etappe einer erweiterbaren Solarstrom-Netzverbundanlage mit einer Leistung von 855 kWp.
  Der Europäische Solarpreis wird von EUROSOLAR seit 1994 jährlich verliehen an Kommunen, Unternehmen, Einzelpersonen sowie Organisationen, die sich besonders um die Nutzung der Sonnenenergie in all ihren verfügbaren Formen verdient gemacht haben.

Parabolrinnenkollektoren senken Kosten für Kühlung und Emissionsbelastung

Die SOLITEM GmbH zeigt exemplarisch die vielfältigen Vorteile der Nutzung erneuerbarer Energien: Unter der Führung von Dr.-Ing. Ahmet Lokurlu wurde ein innovatives solares Klimatisierungssystem entwickelt und zur Marktreife gebracht. Grundlage des Systems ist ein weiterentwickelter Parabolrinnenkollektor, bei dem die nutzbare Austrittstemperatur von derzeit maximal 100-110 °C (Vakuumröhrenkollektoren) auf 200 °C angehoben wurde. Durch diese deutliche Leistungssteigerung ist es möglich, die Emissionsbelastung bis zu 100% und die Kühlkosten um bis zu 50% zu senken. Bedenke man, dass in den Mittelmeerstaaten bis zu 40% des Stromverbrauches auf die Klimatisierung zurückzuführen sind, bestehe hier sowohl ein großes Stromeinsparungs- als auch ein enormes Marktpotenzial, so die Jury. Im Iberotel Sarigerme an der Türkischen Ägäisküste kam die Entwicklung zum ersten Mal zum Einsatz und beweist ihre Tauglichkeit im Dauereinsatz: Jährlich werden hier 70-85 Tonnen CO2 vermieden. Weitere Vorhaben werden gegenwärtig in Hotels in der Türkei sowie in einer Klinik in Jordanien verwirklicht. „Die Tätigkeit der Solitem GmbH vereint Innovativität, Wirtschaftlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit durch eine standortangepasste dezentrale Nutzung der Solarenergie und zeigt somit eindrucksvoll die Perspektiven der Solarenergienutzung“, heißt es in der Begründung der Jury.

Solarstrom für Fußball-WM und weitere Großveranstaltungen

Die neue Westfallenhalle 3b besitzt eine 1.750 Module umfassende, 2.400 m2 große Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 306,25 kWp, die durch eine erste Installation von 2002 auf den Dächern des Eissportzentrums mit einer Leistung von 355.05 kWp unterstützt wird (insgesamt 661.30 kWp). Nach Berechnungen des Umweltamtes der Stadt Dortmund wird die durchschnittliche solare Stromproduktion beider PV-Anlagen von 550.000 kWh pro Jahr ausreichen, um den Strombedarf aller sechs WM-Spiele in Dortmund sowie des Medienzentrums in der Messehalle 3b vollständig zu decken. „Mit dem Projekt der Westfalenhalle GmbH wird somit ein signifikanter Beitrag zur Umsetzung der Ziele von „Green Goal“, des offiziellen Umweltkonzeptes der FIFA zur WM 2006, geleistet. Unabhängig von der Fußball-WM 2006 werden beide PV-Anlagen für kulturelle und sportliche Großveranstaltungen Messen und Kongresse eingesetzt und auch noch lange nach der Weltmeisterschaft 2006 sauberen Strom produzieren. „Das Projekt der Westfallenhallen Dortmund GmbH ist somit ein vorzüglicher Werbeträger für die dezentrale regenerative Energieerzeugung mit weltweiter Ausstrahlung“, lobt die Jury.

STADE DE SUISSE: weltgrößte in ein Stadiondach integrierte Solarstromanlage

Für große Photovoltaikinstallationen ist es nicht nötig, auf Freiflächen zurückzugreifen, betont EUROSOLAR. Zusätzlich zum Flächenverbrauch schmälern sie die Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Bevölkerung. Anders sei es, wenn vorhandene große Dachflächen genutzt werden, die sich als idealer Standort für die Photovoltaiknutzung anbieten. Im Falle des STADE DE SUISSE Wankdorf Nationalstadions in Bern komme eine hohe positive Außenwirkung hinzu, wenn diese traditionsreiche Sportstätte für die umweltfreundliche Stromerzeugung genutzt wird. Auf den drei inneren Dachflächen bauten die Berner Kraftwerke die erste Ausbaustufe einer erweiterbaren Solarstrom-Netzverbundanlage mit einer Leistung von 855 kWp. Sie kann in Zukunft noch bis auf 1.300 kWp erweitert werden und ist schon jetzt die weltgrößte in ein Stadiondach integrierte Solarstromanlage. „Es handelt sich hier um eine in jeder Hinsicht vorbildlich integrierte PV-Anlage, die jährlich 0,7-1,3 Mio. kWh Solarstrom ohne Rückgriff auf Freiflächen erzeugt und somit 210-230 Tonnen CO2-Emissionen vermeidet“, heißt es in der Begründung.

08.12.2005   Quelle: EUROSOLAR   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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