Gaskonflikt: Solarindustrie fordert, solare Heizungsmodernisierung zu beschleunigen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Konflikte um russische Gaslieferungen fordert der Bundesverband Solarwirtschaft die Bundesregierung auf, die Abhängigkeit von ausländischen Gas- und Öllieferungen durch die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien zu drosseln. Eine mit diesem Ziel bereits im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetzesinitiative müsse schnell auf den Weg gebracht werden und zu den ersten politischen Maßnahmen des Jahres […]

Vor dem Hintergrund der aktuellen Konflikte um russische Gaslieferungen fordert der Bundesverband Solarwirtschaft die Bundesregierung auf, die Abhängigkeit von ausländischen Gas- und Öllieferungen durch die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien zu drosseln. Eine mit diesem Ziel bereits im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetzesinitiative müsse schnell auf den Weg gebracht werden und zu den ersten politischen Maßnahmen des Jahres 2006 zählen.  Gleichzeitig müsse der Fördertopf für Solaranlagen deutlich vergrößert werden, um die Heizungsmodernisierung mit Hilfe innovativer Solartechnik zu beschleunigen.

Vollversorgung mit Erneuerbaren langfristig möglich

Nach Angaben der Informationskampagne für Erneuerbare Energien könnten in Deutschland bis zum Jahr 2020 über 20 Prozent des Wärmebedarfs aus Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme gedeckt werden. Langfristig sei gar eine Vollversorgung aus natürlichen Energiequellen möglich. Erneuerbare Energien seien hier zu Lande im Überfluss verfügbar, ihre Nutzbarkeit habe sich in rund einer Million Anlagen bewährt. Trotz der gewaltigen Potenziale betrage der Anteil von Solar-, Bio- und Erdenergie an der Wärmeversorgung derzeit jedoch erst vier Prozent.

Solar-, Bio- und Erdwärme unverzichtbar für Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland

Nach Auffassung der Solarindustrie zählt der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien zu den wichtigsten Aufgaben nationaler Daseinsvorsorge. „Der aktuelle Gaskonflikt und die Explosion der Heizkosten erlauben nur einen Schluss: Für die Sicherung mit langfristig bezahlbarer Energie und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes sind Solar-, Bio- und Erdwärme unverzichtbar“, so Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Die politischen Anstrengungen zu ihrer Erschließung müssten sofort erheblich gesteigert werden. Zumindest bei neuen Heizungen müsse der Einsatz erneuerbarer Energien endlich gesetzlicher Standard werden, fordert Körnig. „Der Ausbau Erneuerbarer Energien darf zudem nicht an zu kleinen Fördertöpfen scheitern“, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Verknappung von Öl und Gas belastet Wirtschaft und Verbraucher

Die Verknappung von Öl und Gas wird laut Bundesverband Solarwirtschaft zunehmend zur Belastung für Wirtschaft und Verbraucher. 2005 hätten deutsche Haushalte nach Auskunft des Deutschen Mieterbundes bereits über acht Milliarden Euro mehr für Heizung und warmes Wasser zahlen müssen als noch vor zwei Jahren. Das Potenzial der erneuerbaren Energien zum Heizen sei enorm: Allein die Sonnenenergie könne ein Drittel des Wärmebedarfs in Deutschland decken, sagt Körnig. Ähnlich groß sei das Potenzial der Erdwärme und der Bioenergie.

Der Bundesverband Solarwirtschaft befindet sich derzeit in Gründung und geht aus einer Fusion des Bundesverbandes Solarindustrie (BSi) und der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) hervor. Er vertritt die Interessen von 650 Solarunternehmen in Deutschland.

03.01.2006   Quelle:   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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