Kalifornische Wissenschaftler raten zum Ausbau erneuerbarer Energien

Auch wenn der Streit um die Erdgaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine beigelegt ist, zeige der Vorfall, dass unsere derzeitige Energieversorgung auf tönernen Füßen steht, so die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Dem wachsenden Druck auf die Erdgaspreise könne jedoch durch den Ausbau erneuerbarer Energien wirksam begegnet werden. Zu diesem Ergebnis komme auch […]

Auch wenn der Streit um die Erdgaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine beigelegt ist, zeige der Vorfall, dass unsere derzeitige Energieversorgung auf tönernen Füßen steht, so die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Dem wachsenden Druck auf die Erdgaspreise könne jedoch durch den Ausbau erneuerbarer Energien wirksam begegnet werden. Zu diesem Ergebnis komme auch eine aktuelle volkswirtschaftliche Studie der Universität Berkeley (USA).  Danach kann der Ausbau erneuerbarer Energien die Nachfrage nach Erdgas und damit auch die Preise senken. Zehn Prozent Stromerzeugung zusätzlich aus Erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) könnten den Gaspreis in den USA ab Förderstelle um zehn Prozent reduzieren. Dabei wirkten sich zwei Effekte aus: Kurzfristig sei vor allem von Bedeutung, dass ein Energieträger mit variablen Preisen durch Energiequellen mit stabilem Preis ersetzt würde. Dies senke die Risiken direkt. Längerfristig senke die geringere Nachfrage nach Erdgas die Preise auf der Angebotsseite.

Erneuerbare senken Erdgasnachfrage auch in Deutschland

Dass der Ausbau erneuerbarer Energien die Erdgasnachfrage auch in Deutschland senken kann, zeigen laut Informationskampagne die Szenarien der dena-Netzstudie. Der Ausbau der Windenergie bis 2015 führt demnach zu einem um 20 bis 80 Prozent geringeren Gasverbrauch als ohne Windenergie. Schon heute stellen erneuerbare Energien eine tragende Säule der Energieversorgung in Deutschland dar. Die heimischen Energiequellen Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und Biomasse deckten nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) im vergangenen Jahr bereits einen Anteil von rund 6,4 Prozent am Endenergieverbrauch; er lag damit erstmals über dem der Kernenergie (5,7 Prozent). Zudem haben erneuerbare Energien laut BEE Energieimporte im Wert von über 3 Milliarden Euro vermieden.

Erneuerbare können bis Jahrhundertmitte mehr als die Hälfte unserer Energie liefern

Erneuerbare Energien haben ein beachtliches Potenzial, um Kohle, Öl, Gas und Uran zu ersetzen, so die Informationskampagne. Das sei längst durch Studien belegt. So habe die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags bereits 2002 festgestellt, dass bis zur Mitte dieses Jahrhunderts mehr als die Hälfte unserer Energie aus Erneuerbaren Energieträgern stammen kann. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Gemeinschaftsstudie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Wuppertal-Institut und ifeu-Institut aus dem Jahr 2004. Untersuchungen, die geringere Anteile erneuerbarer Energien prognostizieren, gingen teilweise von sehr niedrigen Preisen für konventionelle Energien aus, heißt es in der Pressemitteilung. So nehme die EWI/Prognos-Studie „Die Entwicklung der Energiemärkte bis zum Jahr 2030“ an, dass der Ölpreis bis 2030 auf real 37 Dollar steige. „Eine angesichts der derzeitigen Preisentwicklung eher unrealistische Annahme“, betont die Informationskampagne für Erneuerbare Energien.

„Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Energie auf Dauer bezahlbar zu halten, müssen wir unsere Energieversorgung zwingend auf heimische erneuerbare Energien umstellen“, resümiert Dr. Simone Peter, Leiterin der Informationskampagne für Erneuerbare Energien in Berlin.

Berkeley-Studie in Internet; Jahreskonferenz Erneuerbare Energien 2006 am 15. und 16. Februar

Der Original-Artikel zur Berkeley-Studie in Englisch sowie die deutsche Übersetzung der Schlussfolgerungen können heruntergeladen werden unter http://www.unendlich-viel-energie.de. Das Thema „Erneuerbare Energien und Versorgungssicherheit“ steht zudem im Zentrum der Jahreskonferenz Erneuerbare Energien 2006 (ee06) am 15. und 16. Februar. Mehr Informationen hierzu unter http://www.jahreskonferenz.de.

05.01.2006   Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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