Gabriel: Erneuerbare können 2020 bereits zu 25 % der Stromversorgung beitragen

Strom aus erneuerbaren Energien kann im Jahr 2020 bereits zu einem Viertel der deutschen Stromversorgung beitragen und 110 Millionen Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) einsparen – doppelt so viel wie heute. Das berichtet das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung. Die Kosten blieben vertretbar, so das BMU. Dies zeige eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und […]

Strom aus erneuerbaren Energien kann im Jahr 2020 bereits zu einem Viertel der deutschen Stromversorgung beitragen und 110 Millionen Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) einsparen – doppelt so viel wie heute. Das berichtet das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung. Die Kosten blieben vertretbar, so das BMU. Dies zeige eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie sowie des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Wuerttemberg (ZSW), die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 19.01.2005 der Öffentlichkeit vorgestellt hat.  „Erneuerbare Energien sind ein stark wachsender Bestandteil der deutschen Stromversorgung. Sie werden ihre Position weiter ausbauen – mit positiven Auswirkungen für die Unabhängigkeit der deutschen Energieversorgung, für Umwelt- und Klimaschutz und nicht zuletzt als Innovationsträger der deutschen Wirtschaft“, so der Bundesumweltminister.

Mehr Ökostrom schafft mehr Arbeitsplätze

Die erneuerbaren Energien werden laut BMU unter den Rahmenbedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu einer tragenden Säule im deutschen Strommarkt und damit den sinkenden Anteil der Atomenergie auffangen. Gleichzeitig werde sich das mit dem Ausbau der Stromerzeugung aus Biomasse, Geothermie, Photovoltaik, Wasser und Wind verbundene Investitionsvolumen in den nächsten fünfzehn Jahren auf etwa 75 Milliarden Euro summieren. Hieraus würden kräftige wirtschafts- und beschäftigungspolitische Impulse für die deutsche Volkswirtschaft resultieren.

Monatliche EEG-Kosten eines Durchschnittshaushalts steigen bis Mitte des kommenden Jahrzehnts um lediglich 1,30 Euro

„Der kräftige Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird dabei zu vertretbaren Kosten realisierbar sein“, sagt Gabriel. So zeige die Studie, dass die monatlichen EEG-Kosten eines Durchschnittshaushalts von heute rund 1,50 Euro bis Mitte des kommenden Jahrzehnts auf lediglich 2,80 Euro ansteigen und ab 2016 dauerhaft sinken werden. Das sei sicher ein akzeptabler Betrag, angesichts der großen Herausforderung, den Klimawandel zu bekämpfen und Deutschlands Energieversorgung zu sichern und umweltgerecht zu gestalten. „Keineswegs kommt es, wie oft fälschlicherweise suggeriert, zu einem ungebremsten Kostenanstieg“, so der Minister.

Uranimporte schaffen keine Versorgungssicherheit

Die Kosten für erneuerbare Energien werden sinken, weil die konventionelle Stromerzeugung anhaltend teurer werde, die Vergütungen nach dem EEG dagegen degressiv angelegt sind, also von Jahr zu Jahr abnehmen. Einzelne Sparten der erneuerbaren Energien – vor allem ein Teil der Windkraft – dürften Ende des nächsten Jahrzehnts bereits selbst bei betriebswirtschaftlicher Betrachtung die Wirtschaftlichkeit erreicht haben, so das BMU. Einem Festhalten an der Nutzung von Atomenergie erteilte Gabriel eine klare Absage. „Rohstoffhopping, der Wechsel von Öl- auf Gas- auf Uranimporte, schafft keine Versorgungssicherheit“, so der Minister. Diese sei vielmehr durch den Ausbau erneuerbarer Energien, durch mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung zu erreichen.

Komplette Studie im Internet zugänglich

Die Studie „Ausbau erneuerbarer Energien im Stromsektor bis zum Jahr 2020“ (PDF, 88 S.) ist im Internet verfügbar unter http://www.erneuerbare-energien.de/files/presse/aktuell/application/pdf/ausbau_ee.pdf

19.01.2006   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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