EU-Kommissar Piebalgs will Energiepolitik EU-weit koordinieren

Der für Energie zuständige EU-Kommissar Andris Piebalgs hat die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, Energiefragen ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen. „Hohe Energiepreise, Energieknappheit und die Frage der Versorgungssicherheit sind die drei wesentlichen Herausforderungen, denen wir uns in Europa stellen müssen“, sagte Piebalgs am 10.02.2006 auf einer Pressekonferenz in der Vertretung der EU-Kommission in Berlin. Die Energiekrise […]

Der für Energie zuständige EU-Kommissar Andris Piebalgs hat die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, Energiefragen ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen. „Hohe Energiepreise, Energieknappheit und die Frage der Versorgungssicherheit sind die drei wesentlichen Herausforderungen, denen wir uns in Europa stellen müssen“, sagte Piebalgs am 10.02.2006 auf einer Pressekonferenz in der Vertretung der EU-Kommission in Berlin.
 
Die Energiekrise Anfang des Jahres habe gezeigt, wie empfindlich das System momentan sei. Am 8. März werde die Kommission ein so genanntes Grünbuch veröffentlichen, mit dem sie die Debatte über eine einheitliche europäische Energiepolitik stimulieren will. In einem Weißbuch sollen bis zum Jahresende konkrete Vorschläge für eine koordinierte Politik folgen.

Verstärkt auf erneuerbare Energien setzen

Andris Piebalgs sprach sich für eine mehrgliedrige Strategie zur Stabilisierung der Energieversorgung aus. So plädierte er für die Gründung einer europäischen Netzagentur, die grenzübergreifend arbeite, die regionalen Behörden jedoch nicht entmachte. Wichtig sei auch, beim Energiemix verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. In diesem Zusammenhang betonte der Kommissar, die Vereinbarungen auf EU-Ebene zu einer stärkeren Nutzung von Biokraftstoffen seien verbindlich. Die Mitgliedstaaten hatten sich darauf geeinigt, den Anteil von Biokraftstoffen bis zum Jahr 2010 europaweit auf 5,75 Prozent zu erhöhen. „Ich denke, die beste Möglichkeit, diese Marke zu erreichen, wäre die Beimischung zu konventionellen Kraftstoffen“, sagte Piebalgs.

Kommission will sich nicht in Streit um Atomausstieg einmischen

Die europäischen Länder beziehen zurzeit etwa ein Drittel ihrer Energie aus Atomkraftwerken. In den Streit um den deutschen Atomausstieg will sich die EU-Kommission aber dennoch nicht einmischen: „Deutschland muss selbst entscheiden und die Vor- und Nachteile der Kernkraft genau abwägen“, sagte Piebalgs.

14.02.2006   Quelle: EU-Kommission   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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