Hans-Josef Fell: Endesa-Übernahme durch E.ON bedroht erneuerbare Energien

„E.ON nutzt seine Gewinne nicht, um Klimaschutz und Energieversorgungssicherheit weiter voranzutreiben, sondern setzt stattdessen auf Ankauf europäischer Wettbewerber“, kommentierte Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie und Technologie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, das Übernahmeangebot von E.ON für den spanischen Energieversorger Endesa. “ E.ON sollte die in Deutschland, infolge überhöhter Strom- und Gaspreise, erwirtschaftenden Gewinne auch […]

„E.ON nutzt seine Gewinne nicht, um Klimaschutz und Energieversorgungssicherheit weiter voranzutreiben, sondern setzt stattdessen auf Ankauf europäischer Wettbewerber“, kommentierte Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie und Technologie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, das Übernahmeangebot von E.ON für den spanischen Energieversorger Endesa. “ E.ON sollte die in Deutschland, infolge überhöhter Strom- und Gaspreise, erwirtschaftenden Gewinne auch in Deutschland investieren, um Arbeit und Klimaschutz zu schaffen“, so Fell.  Die „überzogenen Gewinne“ zeigten sich auch in den nahezu rekordverdächtigen Dividenden an die Aktieninhaber, stellt der Günen-Sprecher fest. Möglich werde diese Unternehmenspolitik gegen die Umwelt und gegen den Stromverbraucher durch den fehlenden Wettbewerb in Deutschland. E.ON setze weiterhin auf den umweltzerstörenden Mix aus Kohle, Atom und Erdgas. Gleichzeitig seien die Aktivitäten von E.ON, die Klimaproblematik und die Problematik der steigenden Rohstoffpreise an der Wurzel zu packen, eher ein „Feigenblättchen“, so Fell. „Warum auch? Der Kunde ist ja gezwungen jeden Preis zu bezahlen!“, heißt es in der Pressemitteilung.

„Es ist bezeichnend für diese Unternehmenspolitik, dass E.On angeblich aktiv in die Offshore-Windkraft investieren will, wir hier jedoch seit Jahren einen Stillstand beobachten können. Bis heute gibt es keine Entscheidung von E.ON für einen Offshore-Windpark, obwohl E.ON an einigen Offshore-Unternehmen sogar beteiligt ist“, kritisiert Fell. Es sei zu befürchten, dass ähnliches bei einer erfolgreichen Übernahme in Spanien geschehe. Endesa habe in Spanien viele Erneuerbare erfolgreich auf den Weg gebracht. Statt in Wind, Biomasse, Geothermie und Sonne zu investieren, wie der „Erneuerbare Energienfreund“ Endesa dies bisher erfolgreich getan habe, wäre ein Rückgang dieses Engagements auch in Spanien wahrscheinlich, warnt Fell. „Darüber hinaus ist zu befürchten, dass E.ON zukünftig auch von Spanien aus versuchen wird, den Ausbau Erneuerbarer Energien in Europa politisch auszubremsen“, so Fell.

23.02.2006   Quelle: Hans Josef Fell (MdB)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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