Bundesverband Geothermie: Interesse an Erdwärme war noch nie so groß

Inzwischen habe sich in der Öffentlichkeit immer mehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass mit der Geothermie eine unerschöpfliche Ressource zur Verfügung steht, die eine beständige Energielieferung garantieren kann, berichtet der Bundesverband Geothermie in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Jahren seien die für die Nutzung der Erdwärme erforderlichen Technologien weiterentwickelt worden und hätten in einigen Bereichen dank […]

Inzwischen habe sich in der Öffentlichkeit immer mehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass mit der Geothermie eine unerschöpfliche Ressource zur Verfügung steht, die eine beständige Energielieferung garantieren kann, berichtet der Bundesverband Geothermie in einer Pressemitteilung. In den vergangenen Jahren seien die für die Nutzung der Erdwärme erforderlichen Technologien weiterentwickelt worden und hätten in einigen Bereichen dank Effizienz und Wirtschaftlichkeit Eingang in das tägliche Leben gefunden.   „Die Branche verzeichnet ein bislang nie da gewesenes Interesse an unseren technischen Lösungen,“ so Prof. Dr. Horst Rüter, Vorsitzender des Fachverbandes GtV-BV (Geothermische Vereinigung – Bundesverband Geothermie). Zwar stünden „traditionell“ Fragen der Stromversorgung im Zentrum der öffentlichen Diskussion, doch der eigentliche geothermische Renner sei die Wärmeversorgung. Die oberflächennahen Systeme zum Heizen und Klimatisieren von Gebäuden seien 2005 in Deutschland um 45 % gewachsen. Auch die Kollegen in Österreich verzeichneten ähnliche Ergebnisse. Um den Ansturm bewältigen zu können, investiere die Branche kräftig. „Es ist allerdings nicht einfach, geeignetes Personal zu finden. Von unseren Unternehmen hören wir, dass hier der Arbeitsmarkt nicht genügend hergibt“, so Prof. Rüter.

Schwerpunkte der Tiefengeothermie in Bayern und entlang des Oberrheins

Vor einigen Monaten konnte das geothermische Heizwerk in Pullach bei München erfolgreich in die erste Betriebsphase starten. Das schon seit etlichen Jahren ständig expandierende, mit Erdwärme gespeiste Fernwärmesystem von Erding ist laut Bundesverband Geothermie inzwischen an seine Grenzen gestoßen. Die weiter wachsende Nachfrage von anschlussbereiten Kunden „zwinge“ die Verantwortlichen in der nördlich von München gelegenen Kreisstadt nun, die Kapazität um eine weitere Tiefbohrung deutlich zu erweitern. Ganz Südbayern blicke auf die Geothermie und die Chancen, die sich mit den Thermalwasservorräten für die Wärme- und Stromversorgung bieten. Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich entlang des Oberrheins ab, nachdem in Landau die zweite Tiefbohrung erfolgreich abgeteuft wurde und zu erwarten sei, dass in 2007 in der Pfalz der erste geothermische Strom in das Netz eingespeist werden kann.

Hauptvorteil: Stetige Energielieferung

Dennoch seien die Möglichkeiten, die in der Tiefe der Erde stecken, noch nicht einmal angekratzt, betont der GtV-BV. Um sie noch erheblich intensiver als bisher zu nutzen, müssten auch Forschung und Entwicklung weiter vorangetrieben werden. Neben dem europäischen Projekt in Soultz-sous-Forêts, lieferten die Vorhaben des GeoForschungsZentrums Potsdam und des Geo-Zentrums in Hannover derzeit wichtige Erkenntnisse für eine Verbreiterung der Basis, auf der künftig kommerzielle Anlagen aufgebaut werden können. „Wir wissen, dass wir mit der Geothermie einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren, umweltfreundlichen Energieversorgung leisten können“, so Rüter. Die Erdwärme werde in Zukunft ihren Hauptvorteil, die Stetigkeit der Energielieferung, noch weitaus besser ins Spiel bringen können.

Die Geothermie-Branche trifft sich im Herbst zu ihrer traditionellen Fachtagung vom 15.-17.11 im Karlsruher Kongresszentrum. Die 9. Tagung in dieser Reihe wird sich unter dem Motto „Mehr Energie von unten“ mit dem gesamten Spektrum der Erdwärmenutzung befassen: mit Forschung und Anwendung, mit Energiepolitik, Wirtschaftlichkeit und Finanzierungsfrage, mit tiefer und oberflächennaher Geothermie, vom Kraftwerk bis zum Einfamilienhaus. Weitere Informationen unter http://www.geothermie.de

23.05.2006   Quelle: Bundesverband Geothermie   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen