Deutschland und Ägypten vereinbaren Zusammenarbeit beim Klimaschutz

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat im Rahmen der MENAREC III-Konferenz für erneuerbare Energien in Kairo eine zweiseitige Vereinbarung mit Ägypten für gemeinsame Klimaschutzprojekte abgeschlossen. Ähnliche Vereinbarungen mit anderen Staaten der Region, unter anderem mit Israel, seien verhandelt worden und könnten in Kürze gezeichnet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums (BMU). Unternehmen können auf der […]

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat im Rahmen der MENAREC III-Konferenz für erneuerbare Energien in Kairo eine zweiseitige Vereinbarung mit Ägypten für gemeinsame Klimaschutzprojekte abgeschlossen. Ähnliche Vereinbarungen mit anderen Staaten der Region, unter anderem mit Israel, seien verhandelt worden und könnten in Kürze gezeichnet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums (BMU). Unternehmen können auf der Grundlage solcher Vereinbarungen (Memorandum of Understanding) durch Investitionen in Projekte für saubere Entwicklung in Entwicklungsländern, mit denen zusätzliche Reduktionen von Treibhausgasen erzielt werden, relativ kostengünstig Emissionsrechte erwerben.  Diese können die Unternehmen dann im europäischen Emissionshandel nutzen. Der ökonomische Vorteil für die Unternehmen, durch eigene Investitionen oder durch direkten Kauf Emissionsrechte kostengünstiger als im Inland zu erhalten, komme somit dem Klima zugute.

Investitionen in erneuerbare Energien sind der Schlüssel für Ägyptens Energiezukunft

Eine der wichtigsten Herausforderungen für den globalen Klimaschutz ist laut BMU der enorm wachsende Energieverbrauch in den Entwicklungsländern. Nicht nur in den großen industriellen Schwellenländern wie China und Indien steige der Energieverbrauchs rasant, sondern auch im arabischen Raum. Der aktuelle Verbrauch von nur etwa 10 – 15 % der EU werde – wenn sich nichts ändert – bis Mitte des Jahrhunderts mit dem europäischen Verbrauch gleichziehen. Ägypten, das nicht wie andere arabische Länder über fossile Energieträger wie Öl und Gas verfügt, stehe hier vor besonderen Herausforderungen. Investitionen in erneuerbare Energien und ein effizienter Umgang mit allen Energieträgern sind laut BMU der Schlüssel für Ägyptens Energiezukunft. Solarenergie, Wind und Biomasse spielten eine wichtige Rolle. Projekte im Transport- und Verkehrssektor, in der Wasserversorgung und der Abfallwirtschaft, seien ebenfalls wichtige Bereiche für Investitionen in den Klimaschutz.

Windkraftprojekt mit 80 Megawatt Leistung in Zafarana

Neben der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding sei in Ägypten auch eine Vereinbarung der KfW Bankengruppe mit der ägyptischen Behörde für Erneuerbare Energien (New and Renewable Energy Authority, NREA) über den Erwerb von Emissionsgutschriften aus einem Windkraftprojekt mit 80 Megawatt installierter Leistung in Zafarana, abgeschlossen. Der Windpark, der in einer besonders windreichen Region am Golf von Suez liegt, wird voraussichtlich Ende 2007 in Betrieb gehen und soll jährlich etwa 168.000 Emissionsgutschriften erzeugen.

Das Bundesumweltministerium hat mit dem ägyptischen Umweltministerium verabredet, mit dem Memorandum of Understanding nicht nur den Rahmen für Initiativen von Unternehmen zu setzen, deutsche und ägyptische Partner sollen zur Entwicklung von Projekten an einen Tisch gebracht werden.

15.06.2006   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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