Europäische Solarstromkonferenz etabliert sich als weltweite Leitveranstaltung

Die 21. europäische Solarstromkonferenz EU PVSEC endete am 15.09.2006 mit einem Besucherrekord, berichten die Veranstalter in einer Pressemitteilung. 2.700 Wissenschaftler, Industrievertreter und Politiker aus 95 Nationen und rund 3.600 Besucher der begleitenden Fachausstellung informierten sich über die neuesten Entwicklungen rund um die solare Stromerzeugung. Die EU PVSEC ist als Plattform zwischen Forschung und industrieller Anwendung […]

Die 21. europäische Solarstromkonferenz EU PVSEC endete am 15.09.2006 mit einem Besucherrekord, berichten die Veranstalter in einer Pressemitteilung. 2.700 Wissenschaftler, Industrievertreter und Politiker aus 95 Nationen und rund 3.600 Besucher der begleitenden Fachausstellung informierten sich über die neuesten Entwicklungen rund um die solare Stromerzeugung. Die EU PVSEC ist als Plattform zwischen Forschung und industrieller Anwendung positioniert. Die rund 6.300 Teilnehmer und Fachbesucher aus aller Welt zeigten, wie weit dieser Transfer bereits gediehen ist.
 

Die EU PVSEC wird institutionell unterstützt unter anderem von der UNESCO, der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für Umwelt institutionell. „Die EU PVSEC ist die weltweit wichtigste Veranstaltung für den Austausch von wissenschaftlichen, technischen, strategischen und wirtschaftlichen Informationen zum Thema Photovoltaik“, so Dr. Jef Poortmans, Program Director Photovoltaics am Interuniversity Microelectronics Center (IMEC) in Leuven/Belgien in seinem Eröffnungsvortrag als Konferenzvorsitzender.

„Business-to-Business-to-Science“, auf diese Kurzform brachte Dr. Winfried Hoffmann, Generalbevollmächtigter von SCHOTT Solar und Präsident des europäischen Photovoltaik-Industrieverbands EPIA in seiner Eröffnungsrede die Ausrichtung und Bedeutung der Konferenzmesse. Auf keiner anderen Konferenzmesse weltweit finde ein so intensiver Austausch zwischen Forschung und Industrie ebenso wie mit der Politik statt.

EU PVSEC als Zeichen des Umbruchs

In mehr als 900 Vorträgen und Präsentationen wurde das gesamte Spektrum der solaren Stromerzeugung von den Grundlagen (Silizium) bis hin zu globalen Aspekten der Photovoltaik im Kontext der Energieversorgung beleuchtet. Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, bezeichnete in seinem Grußwort Energie und Rohstoffe als eine Schlüsselfrage dieses Jahrhunderts. Die europäische Solarstromkonferenz EU PVSEC sah Müller als Zeichen des Umbruchs, der derzeit stattfinde. Deutschland stehe für rund 60 % des Photovoltaik-Weltmarktes. Rund 3.500 Unternehmen gibt es laut Müller in diesem Marktsegment. Viele davon hätten eine Spitzenposition auf dem Weltmarkt.

Enorme Kostensenkung für Solarstrom in Japan

Setsuo Iuchi, Ressortleiter im japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI), beschrieb die Strategie Japans im Solarstrom. Die solare Stromerzeugung wird in Japan seit dem Jahr 1974 staatlich gefördert. Seit 1997 ist die Förderung erneuerbarer Energien in Japan gesetzlich verankert. Mit durchschlagendem Erfolg, wie Iuchi beschrieb: Durch die Skaleneffekte seien die Kosten der solaren Stromerzeugung in Japan zwischen 1993 und 2002 bereits um mehr als 80 % gesunken. Bis zum Jahr 2030 halte das METI eine Kostensenkung um weitere 85 % für realistisch. Die installierte Leistung soll in Japan von 1,13 Gigawatt im Jahr 2004 bis zum Jahr 2010 nochmals auf 4,82 Gigawatt vervierfacht werden.

Paradigmenwechsel in den USA

Eindrucksvoll schilderte Michael Eckhart, Präsident des American Council on Renewable Energy, das Umdenken, das derzeit in den USA stattfinde. Es seien nicht nur die Benzinkosten, die sich für die Verbraucher in den USA in jüngster Zeit verdoppelt hätten und die diesen Paradigmenwechsel anstießen. Auch die Gefahren des Klimawandels seien im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit angekommen. Die Politik habe die Gefahr der immer größer werdenden Abhängigkeit von Ölimporten erkannt. Die Förderung von erneuerbaren Energien erfolgt in den USA auf der Ebene der Bundesstaaten. Einen Durchbruch markiere das in Kalifornien von Gouverneur Arnold Schwarzenegger auf den Weg gebrachte 1-Million-Dächer-Programm, in dessen Rahmen in den kommenden Jahren mit Investitionen in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar Solarstromkraftwerke mit einer Kapazität von rund 3,0 Gigawatt gebaut werden sollen. Auf der europäischen Solarstromkonferenz waren die USA mit 18 Vorträgen zur Forschung und industriellen Anwendung vertreten.

Europäische Kommission verleiht 14. Becquerel-Preis an Richard Swanson

Ein Höhepunkt der EU PVSEC war die Verleihung des im Jahr 1989 von der Europäischen Kommission aus Anlass des 150. Jahrestags der Entdeckung des photovoltaischen Effekts durch den Franzosen Alexandre-Edmond Becquerel erstmals verliehene Becquerel-Preis. Dieser ging in diesem Jahr an den Amerikaner Dr. Richard Swanson, der 1991 nach zwei Jahrzehnten in der Forschung das Unternehmen SunPower gründete. Swanson wurde für seine bahnbrechende Arbeit bei der Entwicklung hocheffizienter Silizium-Solarzellen ausgezeichnet. Mit Solarzellen von SunPower erreichte das von der NASA entwickelte solargetriebene Forschungsflugzeug Helios im Jahr 1999 eine Flufghöhe von knapp 30.000 Metern, eine Leistung, die zuvor von keinem nicht mit Raketen angetriebenen Flugkörper erreicht wurde.

Etwa 3.600 Fachbesucher zählte die parallel zur EU PVSEC stattfindende Industriemesse. „Die Teilnehmer- und Besucherstruktur spiegelt die Funktion der EU PVSEC als Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie wider. Gleichzeitig macht sie die Komplementarität von Konferenz und Messe eindrucksvoll deutlich“, so Peter Helm, Geschäftsführer des Münchener Projektentwicklers WIP-Renewable Energies. WIP-Renewable Energies ist bereits seit 1986 Veranstalter der EU PVSEC.

19.09.2006   Quelle: WIP-Renewable Energies   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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