BEE: Bundesregierung soll in Brüssel für neue Energiepolitik kämpfen

Anlässlich des Treffens der EU-Energieminister am 22.11.2006 fordert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) Bundeswirtschaftsminister Michael Glos auf, sich für klare Zielvorgaben zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien einzusetzen. Bis 2020 soll ein Viertel des europäischen Energieverbrauches aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden, fordert der BEE. Zudem seien verbindliche Einzelziele für Strom, Wärme und Kraftstoffe notwendig.  Ohne […]

Anlässlich des Treffens der EU-Energieminister am 22.11.2006 fordert der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) Bundeswirtschaftsminister Michael Glos auf, sich für klare Zielvorgaben zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien einzusetzen. Bis 2020 soll ein Viertel des europäischen Energieverbrauches aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden, fordert der BEE. Zudem seien verbindliche Einzelziele für Strom, Wärme und Kraftstoffe notwendig.  Ohne derartige Ziele würde die Abhängigkeit der EU von teuren Energieimporten von heute 50 auf über 70 Prozent steigen. Zudem sei ein konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich, um die Klimaschutzziele der EU zu erreichen.

„Die Bundesregierung muss die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im nächsten Jahr nutzen, um die Weichen für eine zukunftsfähige Energieversorgung in Europa zu stellen. Dafür brauchen wir verbindliche Zielvorgaben für erneuerbare Energien“, sagt BEE-Präsident Johannes Lackmann. Auch müsse eine europäische „High-Level-Group“ für erneuerbare Energien eingerichtet werden. Die EU dürfe nicht weiterhin auf eine kritische Abhängigkeit von russischem Gas und arabischem Öl hinsteuern. Die Nutzung heimischer und klimafreundlicher Energien sei zwingend, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Wirtschaftsraumes zu sichern.

Branche hält 25 Prozent Erneuerbare bis 2020 für realistisch

Die Branche hält – wie schon das Europaparlament – ein Ausbauziel für erneuerbare Energien von 25 Prozent am Gesamtenergieverbrauch bis 2020 für realistisch. Zusätzlich müssten spartenbezogene Ziele vereinbart werden: 35 Prozent der Elektrizität, 25 Prozent der Wärme und Kühlung sowie 20 Prozent des verbrauchten Kraftstoffs sollen laut BEE bis 2020 aus erneuerbaren Energien kommen. „Anders als alle zuvor von der EU beschlossenen Ziele müssen die neuen Vorgaben verbindlich sein, damit gegen Mitgliedsstaaten, die ihre Ziele nicht erreichen, Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet werden können“, betont BEE-Präsident Lackmann.

Begriff der „kohlenstoffarmen Energieerzeugung“ irreführend

Schon jetzt sollten weiter gehende Ziele für Erneuerbare Energien bis 2030 und 2050 vereinbart werden, um Investitionssicherheit für diejenigen Unternehmen zu schaffen, die in eine nachhaltige Energieversorgung investieren wollen, unterstreicht der BEE-Präsident. Dabei dürfe es keinerlei Vermischungen geben mit anderen vermeintlich sauberen Energieträgern. Der inzwischen in Papieren der Europäischen Kommission summarisch verwendete Begriff der „kohlenstoffarmen Energieerzeugung“ führe in die Irre, da hiermit unzulässig versucht werde, Kohle- und Atomenergie mit Erneuerbaren Energien gleichzusetzen.

22.11.2006   Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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