Neue Solar-Wand mit CIS-Photovoltaik-Elementen in Berlin

Am 25. Januar ist die Solar-Fassade am Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik in Berlin-Adlershof in Betrieb gegangen, die bislang größte Solarstromanlage des Photovoltaik-Herstellers Sulfurcell. Neuartige Solarzellen auf der Basis von Kupfer-Indium-Sulfid wandeln das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Die schwarz glänzende Solarwand ist rund 640 Quadratmeter groß (8 mal 80 Meter) und bringt etwa 39 Kilowatt Spitzenleistung […]

Am 25. Januar ist die Solar-Fassade am Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik in Berlin-Adlershof in Betrieb gegangen, die bislang größte Solarstromanlage des Photovoltaik-Herstellers Sulfurcell. Neuartige Solarzellen auf der Basis von Kupfer-Indium-Sulfid wandeln das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Die schwarz glänzende Solarwand ist rund 640 Quadratmeter groß (8 mal 80 Meter) und bringt etwa 39 Kilowatt Spitzenleistung (kWp).
Die architektonisch auffällige Solarfassade befindet sich an der Südseite eines Laborbaus, der zum Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) gehört. Betreiber der Solaranlage ist die Dachland GmbH mit Sitz in Berlin. Der Dresdener Architekt Christian Matzke hat die elegant geschwungene Solarwand im Rahmen umfangreicher Neu- und Umbaumaßnahmen am FBH entworfen.

CIS-Schicht absorbiert so viel Sonnenlicht wie das hundert Mal dickere Silizium
Die Solar-Wand wurde nach fünf Wochen Montagezeit kurz vor Weihnachten fertig gestellt. Der bisherige Probebetrieb verlief nach Angaben des Betreibers ohne jegliche Störung. Die Solarstromanlage besteht aus insgesamt 730 aktiven Modulen mit jeweils 45 bis 60 Watt Leistung die 1,296 mal 0,656 Meter groß sind. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 250.000 Euro. Es handelt sich dabei nicht wie üblich um blau schimmerndes Silizium, sondern um eine anthrazitfarbene Schicht aus Kupfer, Indium und Schwefel. „Unsere Solarmodule bestehen im Innern aus hochaktiven dünnen Schichten, deren gleichmäßige Anthrazitfarbe das Ferdinand-Braun-Institut schmückt“, erklärt Sulfurcell-Chef Dr. Nikolaus Meyer. Den Kern des Moduls bildet eine dünne CIS-Schicht, die genauso viel Sonnenlicht absorbiert wie das hundert Mal dickere Silizium eines konventionellen Moduls. „In der Herstellung reduziert unsere Technologie drastisch den Material- und Energieaufwand, so dass Solarenergie in einigen Jahren wirtschaftlich werden kann. Die innovative Solaranlage am FBH zeigt bereits heute, wie in Zukunft gebaut werden wird“, so Meyer weiter.

FBH-Direktor Prof. Tränkle: Synergien am Standort Adlershof werden augenfällig
Für die Neuentwicklung wurde das junge Adlershofer Unternehmen, eine Ausgründung aus dem Hahn-Meitner-Institut (HMI), erst kürzlich mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet. Seit Januar 2006 vermarktet Sulfurcell seine Module über ausgewählte Handelspartner. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 60 Mitarbeiter und will mit dem Aufbau einer zweiten Fertigungslinie weiter wachsen. „Die Module sehen nicht nur sehr gut aus, wir machen damit auch die Synergien am Standort Adlershof augenfällig“, sagt FBH-Direktor Prof. Günther Tränkle. Die Solarwand ist für das FBH auch ein Bestandteil seiner umweltfreundlichen Arbeitsweise – das Institut ist jüngst nach der Umweltnorm ISO-zertifiziert worden.

29.01.2007 | Quelle: Forschungsverbund Berlin e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen